So macht Nachhaltigkeit von Anfang an Schule
Was wäre der erste Schultag ohne Schultüte! Stolz posieren die i-Dötzchen mit ihren bunten Tüten für Fotos, aufgeregte Vorfreude richtet sich auf den Inhalt. Vor allem Süßigkeiten und kleine Geschenke sind zur Einschulung üblich. „Eine Kombination aus nützlichen und langlebigen Sachen und etwas Süßem ist eine gute Wahl“, rät Brigitte Becker, Leiterin der Bergisch Gladbacher Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW. Mit den folgenden Tipps macht Nachhaltigkeit schon ab dem ersten Tag Schule.
• Schultüte:
Zwar heiß ersehnt, hat die Schultüte meist doch nur an einem Tag ihren großen Auftritt und wandert dann recht schnell in den Müll. Mit etwas Zeit und Kreativität lässt sich die Tüte aus umweltfreundlichem Material wie recyceltem Tonpapier oder Fotokarton selbst basteln. Für den Verschluss eignen sich neben Krepppapier auch Stoffreste. Im Internet finden sich dazu zahlreiche Anleitungen. Die Do-it-yourself-Tüte spart nicht nur Geld, sondern ermöglicht auch eine individuelle Gestaltung und vermeidet Plastikmüll.
• Stifte und Co.:
Zum Malen und Schreibenlernen braucht es Stifte und Farben. In Bleistiften oder Holzbuntstiften mit Lacküberzug können sich jedoch bedenkliche Stoffe wie Weichmacher verstecken, die beim Kauen oder Lutschen an den Stiftenden vom Kind aufgenommen werden. Alternativen sind unlackierte Holzstifte. Generell gilt: Wasserfarben, Filz- und Buntstifte sowie Knete sollten ein CE-Zeichen tragen und am besten zusätzlich einen Hinweis, dass sie den europäischen Spielzeugnormen („DIN EN 71“) entsprechen.
• Federmäppchen:
Federmäppchen aus Leder oder Stoff sind meist robuster als solche aus Kunststoff und zudem frei von gesundheitsbedenklichen Weichmachern. Bereits fertig bestückte Etuis enthalten oft Dinge, die i-Dötzchen in der Regel gar nicht benötigen – wie etwa Füller, Tintenkiller, Schreibschablonen, Zirkel oder Kugelschreiber. Gerade für Erstklässler wird der Inhalt des Mäppchens daher besser selbst von den Eltern zusammengestellt. Grundschulen geben dafür häufig Materiallisten heraus.
• Trinkflasche und Brotdose:
Falls nicht noch aus Kindergartenzeiten vorhanden, sind wiederverwendbare Trinkflaschen und Brotdosen gute Geschenke für die Schultüte. Edelstahl ist dafür als Material besonders gut geeignet, weil es leicht, bruchfest, und langlebig ist. Außerdem werden keine Schadstoffe an Getränke und Essen abgegeben. Edelstahl ist auch aus hygienischer Sicht vorteilhaft, weil das Material nicht so leicht Gerüche annimmt wie Kunststoff und sich heiß spülen lässt.
• Hefte und Blöcke:
Bei Heften, Blöcken, Schnellheftern und Buntpapier ist Recyclingpapier mit dem „Blauen Engel“ die beste Wahl. Das rechtlich geschützte Umweltzeichen steht nicht nur dafür, dass Hefte aus 100 Prozent Altpapierfasern hergestellt wurden. Auch schädliche Bleich-Chemikalien, optische Aufheller und andere Chemikalien dürfen nicht eingesetzt werden.
• Radiergummis und Duftstifte:
Aus welchem Material Radiergummis bestehen, müssen Hersteller nicht angegeben. Anbieter, die auf den problematischen Kunststoff PVC verzichten und andere Kunststoffe oder Naturkautschuk einsetzen, werben oft mit dem Hinweis „frei von PVC“. Wenn der Radiergummi oder auch Buntstifte duften, können allergieauslösende Duftstoffe im Spiel sein. Außerdem können „leckere“ Gerüche wie Erdbeere oder Vanille Kinder dazu verleiten, die Utensilien in den Mund zu nehmen.
Weiterführende Infos und Links:
- Weitere Tipps zum Schulstart unter
www.verbraucherzentrale.nrw/node/28598 ◦ - Die Umweltberatungen der Verbraucherzentrale NRW informieren rund um einen nachhaltigen Schulalltag. Info:
www.verbraucherzentrale.nrw/umweltberatung