Corona brachte nur kurzen Aufschub

Social-Media-Nutzung auf dem absteigenden Ast

Die Nutzung sozialer Medien in Deutschland zeigt interessante Entwicklungen. Laut der Jahresstudie “Social-Media-Atlas 2024” der Faktenkontor Group ist die Nutzung von sozialen Medien erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder rückläufig. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse:

  • Rückläufige Nutzung: Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 3.500 deutschen Internetnutzern ab 16 Jahren. Obwohl immer noch 80 % dieser Altersgruppe soziale Netzwerke wie Facebook, YouTube, WhatsApp, Blogs oder Foren nutzen, ist dies im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um vier Prozentpunkte.
  • Corona als temporärer Aufschub: Die Corona-Epidemie hatte die Nutzung sozialer Medien vorübergehend wieder erhöht, aber der bereits vor dieser Ausnahmezeit vorhandene negative Trend setzt sich nun fort. Der Höhepunkt der Social-Media-Nutzung wurde bereits 2017 erreicht, danach ging es bis 2021 bergab.
  • Gründe für den Rückgang: Die Studie führt zwei Hauptgründe für den Rückgang an:
    • Oberflächliche Inhalte: Die wachsende Flut an oberflächlichen und unwichtigen Inhalten trägt zur Abnahme der Nutzung bei.
    • Anstieg von Hassrede und Antisemitismus: Nach dem Terroranschlag der Hamas in Israel im Oktober 2023 stieg die Hassrede und der Antisemitismus in den sozialen Medien massiv an. Einige Nutzer haben Plattformen wie Twitter sogar komplett verlassen.
  • Glücklich durch Social Media: 70 % der Befragten nutzen soziale Medien zur Freizeitgestaltung, und 60 % geben an, dass Social Media sie glücklich macht. Besonders jüngere Nutzer (80 % der 16- bis 19-Jährigen) teilen diese Ansicht. Die Glaubwürdigkeit von Social Media ist jedoch weiter gesunken: Nur 35 % halten Social-Media-Posts für glaubwürdiger als redaktionelle Nachrichten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Nutzung sozialer Medien in Deutschland trotz vorübergehender Corona-bedingter Zunahme langfristig abnimmt. Die Herausforderung besteht darin, die Qualität der Inhalte zu verbessern und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit zu wahren.

Beitragsfoto © Pixelkult auf Pixabay

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