Kinder die mit Bilderbüchern aufgewachsen sind, haben es gelernt, komplexen Geschichten zu folgen, und lieben es, spannenden Abenteuern zu lauschen, wenn die Vorlesebücher zum Einsatz kommen.
Und jetzt die Aufgabe, selbst zu lesen: Die Buchstaben müssen zu Worten zusammengeschleift werden, aus Worten entstehen Sätze und daraus im Anfang nicht unbedingt die großartigsten Spannungsbögen. Wie auch? Andrea Switala und Gabriele van Wahden aus Wermelskirchen haben vom 12. Bis 14. Mai 2017 in Fulda am Praxisseminar der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen teilgenommen, um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Hier wurde den KursteilnehmerInnen in sehr anschaulichen und kurzweiligen Vorträgen zum Thema „Spracherwerb und Lesen lernen – von der Pappe bis zum Erstleser“ erklärt, wie ein Buch für Erstleser spannend gestaltet werden kann.
Hier zählt besonders:
- Bilder, die mehr erzählen als der Text
- Bilder, die ohne Text gelesen werden müssen
- Viel Weißraum zwischen den Buchstaben und Bildern
- Großer Zeilendurchschuss
- Klare Lesestrukturen …
Zudem sind Worte und die Länge der Zeilen begrenzt. Autoren haben Vorgaben, denn es geht einzig und allein erst einmal darum, sinnentnehmend zu lesen, die Lesekompetenz zu steigern und auf diesem Weg dürfen auch gerne noch einmal alte vertraute Bilderbücher, deren Geschichten bekannt sind, selbst gelesen werden.
Erfolgreich war der Besuch der Fortbildung für die beiden Buchhändlerinnen auf jeden Fall:
Wir haben viel dazu gelernt und gleich gestern angefangen, in unserem Kinderbuch neue
Strukturen zu schaffen und alte wieder aufleben zu lassen.
Gabriele van Wahden
Lesen ist wie Laufen lernen, manchmal etwas wackelig, aber Schritt für Schritt wird das Kind sicherer und der Mut sich umfangreicheren Geschichten zuzuwenden größer.