Extreme und radikale Rechte in der heutigen Politik weltweit von Cas Mudde
Nach 1945 blieben Parteien und Bewegungen am äußersten rechten Rand innerhalb und außerhalb Europas lange Zeit ohne Bedeutung. Mit der Jahrtausendwende, so der Politikwissenschaftler Cas Mudde, habe sich das geändert: Die Terroranschläge des 11. September 2001, die Finanzkrise und Fluchtbewegungen wirkten als Katalysatoren, die der äußersten Rechten global Zulauf bis in die Mitte der Gesellschaften brachten.
Mudde wendet sich zunächst der Ideologie und den Themen der äußersten Rechten zu, die ihre Anknüpfungspunkte bei der Skandalisierung von Migration und Integration, aber auch bei der angeblich bedrohten (inneren) Sicherheit, bei Korruption oder in der Außenpolitik verorte.
Er stellt Organisations- und Aktionsformen der extremen und radikalen Rechten vor und schaut auf deren Führungspersonal, die Anhänger- sowie die Wählerschaft: Wer steht an der Spitze der einzelnen Parteien und Bewegungen? Aus welchen sozialen Gruppen rekrutieren sich die Parteimitglieder? Welche – auch gewaltbehafteten – Betätigungsfelder hat die äußerste Rechte?
Mudde fragt zudem differenziert nach den Ursachen für Zulauf, Erfolg und Akzeptanz rechtsextremer und rechtsradikaler Parteien und analysiert die Rolle der Medien dabei. In nationaler und internationaler Perspektive schaut er auf den politischen Umgang mit der äußersten Rechten, ihre Wirkung im jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Gefüge der Staaten sowie ihre Positionierung in Genderfragen. Zwölf Thesen des Autors zur äußersten Rechten runden den Band ab.