Remscheid: Internationale Wochen gegen Rassismus bis 24. März

Kategorien: Freizeit, Kultur, Pressedienst, Soziales

Die Pressemitteilung von “Remscheid Tolerant” entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid

Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ haben in diesem Jahr unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ viele Kooperationspartner:innen zu einem besonders großen und bunten Programm animiert. Anne Marie Faßbender, die Vorsitzende von „Remscheid Tolerant“: „Bisher gab es immer eine Fülle von kleineren Veranstaltungen, die jeder für sich organisiert hat. Für die diesjährigen Wochen gegen Rassismus haben wir mehr auf Kooperation gesetzt, um über 14 Tage hinweg größere gemeinsame Veranstaltungen organisieren zu können. Umso mehr freuen wir uns, dass wir so viele großartige Kooperationspartner:innen gewinnen konnten!“

Freitag 15. März, 17 bis 19 Uhr
Jugenddisco für Kinderrechte
Die Schlawiner, Klausen 22
Tauche mit uns ein in die Welt der Kinderrechte! In unserer Jugenddisco mit Internationalen Charts für 9- bis 13-Jährige mit Aktionsständen zu Kinderrechten und Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche erwarten dich bunte Stationen, die kreativ die Bedeutung von Kinderrechten erklären. Tanze zu internationalen Hits, knüpfe neue Freundschaften und entdecke dabei die wichtigsten Kinderrechte. Unsere Expert:innen stehen dir mit Rat und Tat zur Seite! Sei Teil dieser einzigartigen Disco, die nicht nur Spaß macht, sondern auch Werte vermittelt! Gemeinsam setzen wir uns ein für die Rechte von Kindern und eine Welt, in der jedes Kind strahlen kann. Der Eintritt ist kostenlos!

Sonntag 17. März, Einlass: 16.30 Uhr, Beginn: 17 Uhr
Ein Abend für die Demokratie: Lesung „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“
Unterzeichnung einer gemeinsamen Resolution gegen Rechtsextremismus in Remscheid, Vaßbendersaal, Ambrosius-Vaßbender-Platz 1
In den letzten Wochen hat es in Deutschland massenhaft Menschen auf die Straßen getragen, um sich für unsere Demokratie und gegen die menschenverachtenden Pläne rechtsextremer Akteure auszusprechen. Anlässlich dieser Situation haben sich alle demokratischen Parteien und Wählergruppen der Stadt Remscheid zusammengetan, um eine gemeinsame Veranstaltung auf die Beine zu stellen und demokratische Geschlossenheit zu demonstrieren.

Lesung: „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“: Die mehrfach ausgezeichnete Nürnberger Schauspielerin Patricia Litten liest aus dem eindrücklichen Buch ihrer Großmutter Irmgard Litten „Eine Mutter kämpft gegen Hitler“. Darin geht es um ihren Sohn, Hans Litten, ein junger, engagierter Rechtsanwalt, der mutig für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit kämpfte und es 1931 wagte, Hitler in Berlin in den Zeugenstand zu holen. Diese Blamage hat ihm Hitler nie verziehen. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er als einer der Ersten vom Nazi-Regime verhaftet. Patricia Litten ist die Enkelin von Irmgard Litten und die Nichte von Hans Litten. Als dessen Bruder wurde ihr Vater, Rainer Litten, damals ein junger Shooting Star der Theater- und Filmszene, von allen Besetzungslisten gestrichen und konnte rechtzeitig in die Schweiz fliehen. Luzern wurde seine neue Heimat. Musikalisch begleitet wird sie an diesem informativen und erstaunlichen Abend von der Cellistin Birgit Sämann. Hinzu werden Bilder gezeigt.

Im Anschluss an diese Lesung werden Vertreter:innen aller demokratischen Parteien und Wählergruppen aus Remscheid – SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Die Linke, Wählergemeinschaft W.i.R. und die Wählergruppe echt. Remscheid – eine gemeinsam mit Remscheid Tolerant erarbeitete Resolution unterzeichnen. In dieser bekennen sie sich angesichts der erstarkenden Bedrohung durch den Rechtsextremismus zu ihrer parlamentarischen Verantwortung, die Wahrung des Grundgesetzes weiterhin an die oberste Stelle ihrer gemeinsamen Arbeit zu setzen, sich klar von rechtsextremen Positionen abzugrenzen und sich dessen Erstarken geschlossen entgegenzusetzen. Dazu gehört, politischen Dissens mit konstruktiver Kompromissfindung im Sinne der Wähler:innen zu begegnen.

Diese Veranstaltung wird gemeinsam ermöglicht durch Remscheid Tolerant e.V., Evangelische Stadtkirchengemeinde Remscheid, DIE LÜTTERATEN, Katholisches Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid, DGB Remscheid, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Remscheid, SPD Remscheid, CDU Remscheid, Bündnis 90/Die Grünen Remscheid, FDP Remscheid, Die Linke Remscheid, Wählergemeinschaft W.i.R. und die Wählergruppe echt.Remscheid.

Dienstag 19. März, 19 Uhr
Sarah Vecera: Wie ist Jesus weiß geworden? Mein Traum von einer Kirche ohne Rassismus
Lesung und Diskussion
Vaßbendersaal, Ambrosius-Vaßbender-Platz 1
Von Anfang an war die Kirche für alle Menschen gedacht. “Trotzdem gibt es auch in ihr rassistische Strukturen, die weißen Menschen meistens gar nicht auffallen“, sagt Sarah Vecera. Als Theologin und „Person of Color“ weiß sie, wovon sie spricht. „Ich bin in einer weißen Kirche groß geworden, in der es Menschen auch immer gut mit mir meinten; aber ich habe immer das Gefühl mitbekommen, ich bin besonders, ich bin anders. (…) Ich hab mich nie – und das wollen Menschen ja eigentlich – 100-prozentig zugehörig gefühlt, weil ich immer ‘die Andere’ war.“ So beschreibt Sarah Vecera ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit „ihrer“ Kirche, die sie schließlich auch dazu bewogen haben, ein Buch über das Thema ”Kirche und Rassismus” zu schreiben.

Donnerstag 21. März, ab 16 Uhr und ab 18 Uhr
Kreativ bei den Schlawinern + Filmvorführung “Antiziganismus”
Die Schlawiner, Klausen 22
Hier können alle Menschen ab 6 Jahren eigene Postkarten erstellen. Mit diversen ausgeschnittenen Wörtern aus Zeitschriften kannst Du passende und motivierende Sätze auf Postkarten kreativ gestalten. Diese sollen darauf aufmerksam machen, wie wichtig und bedeutend Kinderrechte in unserer Gesellschaft sind. 

Im Anschluss um ca. 18.00 Uhr: Film zum Thema Ziganismus bzw. Antiziganismus. Der Film (Altersfreigabe ab 6) befasst sich mit einer speziellen Form des Rassismus, die eine Abneigung zeigen gegenüber Roma, Sinti, Jenischen und anderen Personen, die von der Mehrheitsgesellschaft nach wie vor negativ stigmatisiert werden. Zudem möchten wir natürlich alle Interessierten zu Wort kommen lassen, um mit unseren Gästen in einen offenen Austausch zu treten. Fragen und Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht. Die Angebote richten sich an alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsene, die teilnehmen möchten.

Samstag 23. März, Ab 18 Uhr
Interreligiöses Fastenbrechen
Der neue Lindenhof, Honsberger Str. 38
Tauche ein in die Welt des gemeinsamen Fastens und entdecke die verbindende Kraft verschiedener Religionen. Erfahre etwas zur Geschichte des Fastens in verschiedenen Religionen, und erlebe anschließend die Vielfalt internationaler Speisen. In einer respektvollen Atmosphäre schaffen wir Raum für den Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Aber insbesondere wollen wir diesen besonderen Moment gemeinsam feiern und Begegnung ermöglichen. Sei Teil dieses einzigartigen Moments der interreligiösen Einigkeit, und setze gemeinsam mit uns ein Zeichen für Vielfalt!

Sonntag 24. März, 14 Uhr und 15.30 Uhr
Rundgänge zu den Wochen gegen Rassismus und zum Welttuberkulosetag
Deutsches Röntgen-Museum, Schwelmer Str. 41, Lennep
Der erste Rundgang findet um 14 Uhr statt und trägt den Titel: „Heilen und Diskriminieren: Rassismus in der medizinischen Geschichte“. Der zweite Rundgang findet um 15.30 Uhr statt mit dem Titel: „Die dunklen Schatten der Medizingeschichte: Tuberkulose und Rassismus zur NS-Zeit“. Im Rahmen des Förderprogramms „Neue Normalität“ hat Sarah Wemhöner zu folgender Fragestellung recherchiert: Welchen Einfluss hatten der koloniale Rassismus und die sogenannte Rassenideologie des Nationalsozialismus auf die frühe Entwicklung, Verbreitung und Anwendung der Röntgentechnologie? Die Ergebnisse hat sie als Museumsrundgang mit dem Titel „Color Blindness in X-Rays“ aufbereitet. Der Titel ist spezifisch für das Empowermentfestival gewählt worden, das 2023 in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Remscheid und NRW Weltoffen Remscheid stattgefunden hat. Anlässlich der Wochen gegen Rassismus und dem Welttuberkulosetag wurden die Themen dahingehend angepasst. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Jugendliche unter 18 Jahren zahlen keinen Eintritt, Erwachsene nur den ermäßigten Eintritt von drei €.

Sonntag 24. März, 16.30 bis 19 Uhr
Demokratie unter Druck – Wie umgehen mit der AfD?
Vortrag und Diskussion mit Petra Pau (MdB)
Foyer der städtischen Bibliothek, Scharffstraße 4–6
Seit Januar protestierten Hunderttausende gegen die extreme Rechte. Die Enthüllung zu Treffen rechtsextremer und konservativer Akteure zur Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund mobilisiert die Zivilgesellschaft. Die AfD ist derweil bundesweit zweitstärkste Kraft mit über 20 Prozent in den Umfragen und trägt ihre menschenfeindlichen Positionen täglich in Landtagen und dem Bundestag zur Schau. Petra Pau berichtet in ihrem Vortrag von eigenen Erfahrungen im Umgang mit der AfD und deren Normalisierung im Parlament und liefert eigene Einschätzungen zur aktuellen Lage. Gemeinsam mit ihr fragen wir uns, wie diese Entwicklung gestoppt werden kann und wie sich demokratische Werte verteidigen lassen.

Grafik © Remscheid Tolerant

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