Taxitarife: Kreistag stimmt für moderate Erhöhung

Keine Zusatzkosten für Rollitaxi und Wartezeiten

Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, dass die Taxitarife im Rheinisch-Bergischen Kreis moderat steigen. Künftig erhöht sich die Grundgebühr von 4 Euro auf 4,30 Euro. Die Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. hatte eine höhere Anpassung des Taxitarifs beantragt. Diese wurde mit Kostensteigerungen insbesondere durch die Anhebung des Mindestlohns zum 1. Januar 2024 und zum 1. Januar 2025 begründet. Aufgrund der eingebrochenen Fahrgastzahlen in den vergangenen Jahren entschied der Kreistag jedoch, keine gravierenden Erhöhungen umzusetzen. Vorausgegangen war die Prüfung einer moderaten Anhebung des Taxitarifs.

Details zur Preisberechnung

Anfahrten innerhalb der Gemeindegrenze, in der der Taxiunternehmer seinen Betriebssitz hat, sind frei. Für Anfahrten über die Gemeindegrenzen hinaus wird eine Bestellgebühr von 9,90 Euro berechnet. Dies gilt nicht für Fahrten, die in die Betriebsgemeinde zurück- oder durch diese hindurchführen. Die Bestellgebühr muss auf dem Fahrpreisanzeiger erscheinen.

Der Zuschlag für Fahrten mit Großraumtaxen, also Fahrzeugen, die mehr als fünf Personen befördern können, beträgt 8,40 Euro. Der Zuschlag wird fällig, wenn das Großraumtaxi konkret angefordert wird oder am Taxenstand von mehr als vier Fahrgästen genutzt wird. Auch dieser Zuschlag muss auf dem Fahrpreisanzeiger angezeigt werden.

Anders als von der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. gefordert, werden für Rollitaxen, das sind speziell umgebaute Fahrzeuge, die Personen im Rollstuhl sitzend befördern können, keine gesonderten Tarife eingeführt. Grund ist, dass körperlich eingeschränkte Menschen nicht benachteiligt werden sollen. Der Kreistag folgte dieser Einschätzung und stimmte einstimmig gegen diesen Tarif.

Auch die im Antrag der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. aufgestellte Forderung nach einem Tarifkorridor, durch den die Preisgestaltung von Taxis erweitert wird, wurde durch den Kreistag abgelehnt. Hier bestünde die Gefahr, dass die Taxiunternehmen versuchen würden, sich gegenseitig zu unterbieten. Dadurch wäre die Funktionsfähigkeit des lokalen Taxigewerbes nicht mehr gewährleistet. Ebenso wird es keine Erhöhung der Gebühren für die Wartezeit geben, auch diese lehnte der Kreistag ab. Hintergrund ist, dass der Rheinisch-Bergische Kreis schon jetzt mit die höchste Gebühr für eine Wartezeit über zehn Minuten im Regierungsbezirk Köln hat.

Beitragsfoto © Lexi Anderson auf Unsplash

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