Wie die Kandidat:innen gleiche Chancen in der Bildung erreichen wollen

Den Beitrag mit den Positionen der Direktkandidaten zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach. Wir verzichten dabei auf die Aussagen des Kandidaten der AfD


Ziemlich weit oben auf der Wahlagenda unserer Leser:innen steht das Thema Bildung, was auch die Kinderbetreuung, den Zustand der Schulen und einiges mehr umfasst. Wir haben die Direktkandidat:innen in Rhein-Berg gefragt, wie sie Kindern und Jugendlichen gerecht werden wollen. Hier kommen ihre Antworten.

Das Themen Bildung hatten unserer Leserinnen und Leser bei der Umfrage im Dezember als Thema genannt, dass ihnen nach Klima und Soziales am wichtigsten ist. Typische Fragen waren:

  • Wie stellen Sie sicher, dass jedes Kind die bestmögliche Betreuung und Bildung bekommt?
  • Durch welche Maßnahmen wollen Sie Bildungs- und Chancengleichheit sicherstellen, beginnend mit der Kita, über Schule, zu Ausbildung und Uni?
  • Wie wollen Sie für ausreichend Kita- und OGS-Plätze und genügend Erzieher und Lehrer sorgen? Wie wollen Sie die Sanierung von Schulen beschleunigen?
  • Wie wollen Sie konkret mit Kindern und Jugendlichen in den Dialog kommen (auch über die Wahl hinaus)?
  • Auf welche Weise werden Sie sich für die Umsetzung und Stärkung der Kinderrechte einsetzen?

Wir haben die 91 Fragen zum Thema Bildung gebündelt und der Kandidatin sowie den sieben Kandidaten im im Rheinisch-Bergischen Kreis eine konkrete Frage vorgelegt: Durch welche Maßnahmen wollen Sie die Chancengleichheit in der Bildung verbessern, beginnend mit der Kita?

Das hier sind ihre Antworten (in alphabetischer Reihenfolge):

Maik Außendorf (Grüne)

Oftmals haben Kommunen nicht das Geld, um allein die Gebäude für Kitas oder Schulen instand zu halten, geschweige denn, neue zu bauen. Wir wollen, dass Bund und Länder gemeinsam die Kommunen vor allem von den Altschulden entlasten, damit sie wieder mehr – vor allem in Kitas und Schulen – investieren können.

Mit dem Startchancen-Programm haben wir als Bundesregierung bereits 20 Mrd. für Schulen bereitgestellt, über das Gute-Kita-Gesetz werden jährlich 2 Mrd. für Kitas vom Bund überwiesen.

Alexander Becker (Volt)

Foto: Thomas Merkenich

Wir setzen auf ein durchgängiges, kostenloses Bildungsmodell, das von der Kita bis zur Hochschule auf Chancengleichheit setzt. Bildung wird einheitliche Bundessache und vom Bund finanziert. Wir fordern die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems bei individuellerer Betreuung und Förderung sowie mehr Wahlmöglichkeiten und Entlastung der Lehrer durch zusätzliches Fachpersonal und Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen. 

Caroline Bosbach (CDU)

Sprache ist der Schlüssel für Teilhabe, deswegen müssen Sprachtests im Vorschulalter verpflichtend sein. Wir müssen in den Ausbau ganztägiger Bildungsangebote in Grundschulen investieren, um individuelle Förderung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen​.

Wir brauchen die Einführung bundesweit vergleichbarer Abiturstandards auf hohem Niveau, um gleiche Chancen unabhängig vom Wohnort zu schaffen.

Marcel Liebegott, FW

Chancengleichheit wird nicht dadurch erreicht, dass die Niveaus immer weiter gesenkt werden. Im Gegenteil müssen Leistungsanreize geschaffen werden. Differenzierte Schulformen sind beizubehalten. Hochschulausbildung und berufsschulische Ausbildung sind als gleichwertig anzuerkennen.

Wechsel zwischen den Ausbildungswegen müssen durch Verzahnung der Bildungsgänge erleichtert werden. Sprachliche Fähigkeit ist ein wichtiger Schlüssel voranzukommen, nicht nur bei der Integration. Ihre Vermittlung muss bereits in der Kita beginnen.

Christian Lindner (FDP)

In NRW hat die FDP die Talentschulen entwickelt und umgesetzt, die gerade Kindern mit weniger Chancen mehr Optionen eröffnen. Letztes Jahr rollten wir die Idee mit dem Startchancenprogramm bundesweit aus. Es ist mit 20 Mrd Euro in 10 Jahren das größte Bildungsprogramm der Geschichte. Ich wünsche mir sowas auch für Kitas, außerdem mehr bundesweite Qualitätsstandards in der ganzen Bildung. Denn Deutschland konkurriert mit China und den USA, nicht NRW mit Bremen. Dass wir Gebäude und Lehrpläne modernisieren müssen, steht außer Frage.

Tomás M. Santillán (Linke)

Bildung und Ausbildung müssen von der Kita über die Schule bis hin zu Berufsabschlüssen, Meisterprüfungen oder Hochschulabschlüssen kostenlos sein, da Kinder kein eigenes Einkommen haben. Das dreigliedrige Schulsystem soll zugunsten einer inklusiven Gesamtschule für Alle als Regelschule abgeschafft werden.

Hinrich Schipper (SPD)

Foto: Thomas Merkenich

Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit. Das ist SPD pur! Die SPD garantiert kostenfreie Kitas und Ganztagsangebote, investiert in mehr Erzieher:innen und modernisiert Schulen. Besonders fördern wir Kinder aus benachteiligten Familien, um soziale Unterschiede auszugleichen. Mit gezielten Programmen für digitale Bildung und Berufsorientierung bereiten wir Schüler:innen optimal auf die Zukunft vor.

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