Welche Ideen die Kandidat:innen für den Verkehr haben

Den Beitrag mit den Positionen der Direktkandidaten zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach. Wir verzichten dabei auf die Aussagen des Kandidaten der AfD


Vor der Bundestagswahl treibt die Bürger:innen nicht nur das Thema Migration an. Sondern zum Beispiel, wie der Nahverkehr verbessert werden soll. Wir haben die Direktkandidat:innen in Rhein-Berg dazu befragt, hier kommen ihre Antworten.

Zur Erinnerung: Wir hatten unsere Leserinnen und Leser in der Aktion „Deine Stimme, Deine Themen“ danach gefragt, welche Themen ihnen wichtig sind – und was im Wahlkampf diskutiert werden soll. Das Thema Verkehr war dabei auf Rang 6 gelandet. Dabei wurden vor allem diese Fragen gestellt:

  • Würden Sie flächendeckend Tempo 30 einführen, wenn die Gesetzeslage es hergibt?
  • Wieso wird noch immer keine Höchstgeschwindigkeit eingeführt?
  • Wie schaffen Sie es, dass in den Städten weniger Autos auf der Straße sind, damit Fahrradfahrer/Fußgänger sicherer und gesünder leben können?
  • Wie kann man den öffentlichen Nahverkehr verbessern?
  • Wie wird erreicht, dass es wieder eine zuverlässige S-Bahnverbindung gibt?
  • Wie soll Elektromobilität in Gang kommen, wenn leistungsfähige Ladesäulen fehlen?

Wir haben die Eingaben gebündelt und der Kandidatin sowie den sieben Kandidaten im im Rheinisch-Bergischen Kreis eine konkrete Frage vorgelegt: „Mit welchen Mitteln lässt sich der öffentliche Nahverkehr verbessern?“

Das hier sind ihre Antworten (in alphabetischer Reihenfolge):

Maik Außendorf (Grüne)

Noch mehr Investitionen in die Instandhaltung und den Ausbau von Schienenwegen, aber auch eine Verbesserung des Angebots im ländlichen Raum. Mittelfristig soll jedes Dorf mindestens ein Mal pro Stunde mit dem Bus in der Zeit zwischen 6 und 22 Uhr angefahren werden. Mit dem Deutschlandticket haben wir einen günstigen und einfachen Weg geschaffen, um überall im Land den ÖPNV zu nutzen.

Alexander Becker (Volt)

Volt setzt auf massive Investitionen und Digitalisierung des öffentlichen Nahverkehrs. Wir fordern den Aufbau eines europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes und Ausweitung von Bus- und Bahnlinien. Das Deutschlandticket wird weiterentwickelt und eine Verbesserung der Taktzeiten, besonders in ländlichen Regionen, unterstützt. Netz und Betrieb werden konsequent entflochten. Der Ausbau von On-Demand-Angeboten und die Förderung von klimafreundlichen, elektrisch betriebenen Verkehrsmitteln sind ebenfalls zentrale Maßnahmen.

Caroline Bosbach (CDU)

Wir sind ein Pendler-Kreis der Metropolregion Rheinland. Schnellere Genehmigungsverfahren für den Ausbau des ÖPNV (lokales Beispiel ist das zweite S-Bahn-Gleis) sind unabdingbar. Der Ausbau des Bahnnetzes hat Priorität, der Deutschlandtakt muss endlich seinen Namen verdienen. Die Stärkung des Individualverkehrs durch Modernisierung der Infrastruktur und ein besseres Baustellenmanagement sind wir den Pendlern schuldig. Verkehrswende ist keine Einbahnstraße – wir müssen alle Verkehrsteilnehmer mitnehmen.

Marcel Liebegott, FW

Wesentlich ist die Verbesserung der Zuverlässigkeit des ÖPNV. Eine leistungsfähige S-Bahn in Rhein-Berg darf nicht länger vor dem Ausbau von Hochgeschwindigkeitsstrecken zurückstehen. Weil flächendeckender Regelverkehr auf dem Land unbezahlbar ist, wollen wir die On-Demand-Verkehre unter Einbeziehung des Taxigewerbes weiter vorantreiben. Straßenbahnen sind als umweltfreundliche Verkehrsmittel zu bevorzugen und auszubauen, wo es möglich ist. Die Preisstruktur muss weiter vereinfacht werden und auch Gelegenheitsfahrern Anreize bieten.

Christian Lindner (FDP)

Das Deutschlandticket hat den Zugang radikal vereinfacht. Aber es gibt noch viel zu tun. Wir müssen insbesondere bei der Mobilität neu denken und neue Chancen nutzen. Ausschließlich starre und monotone Linien müssen um smarte und passgenaue Angebote ergänzt werden. Die Basis bilden Daten und Apps, die Digitalisierung. Durch die Vernetzung verschiedener Verkehrsträger würden wir neue Mobilitätsketten schaffen, die Menschen von A nach B bringen. Eine kluge Komposition aus Bus, Bahn und anderen Mitteln führt zu moderner Mobilität. 

Tomás M. Santillán (Linke)

Die Linke fordert umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Mobilität, insbesondere in den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) im ländlichen Raum. Langfristig strebt Die Linke einen ticketlosen ÖPNV nach dem Vorbild Luxemburgs an, bei dem niemand für den Nahverkehr zahlen muss.

Hinrich Schipper (SPD)

Die SPD investiert massiv in den Nahverkehr: Dichtere Taktungen, bessere Verbindungen im ländlichen Raum und klimaneutrale Busse und Bahnen sind unsere Ziele. Barrierefreiheit und vergünstigte Tickets machen den ÖPNV für alle zugänglich. Wir wollen eine Mobilität, die sich jede:r leisten kann – für Pendler:innen, Umwelt und Klimaschutz gleichermaßen.

Beitragsfoto © wal_172619 from Pixabay

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