Modellregion Cybersicherheit Bergisches Land in Sicht

Die Pressemitteilung der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid

Gestern wurde in Anwesenheit des estnischen Außenministers Margus Tsahkna das „Memorandum of Understanding“ zur Zusammenarbeit zwischen der CR14-Foundation aus Tallin und der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft unterschrieben. Diese Kooperation ist ein wichtiger Baustein für die Ausrichtung des Projektbüros „Modellregion Cybersicherheit Bergisches Land“ und seiner zukünftigen Arbeit. Vorgesehen sind gemeinsame Projekte zur Förderung der Cyber-Sicherheit von Kritischer Infrastruktur sowie der Resilienz von KMUs im Bergischen Städtedreieck.

Estland verfügt über eine enorme Kompetenz in Sachen Cyber-Sicherheit, es gilt Studien zufolge als das drittbeste Land der Welt im Bereich Cybersecurity. Teil daran haben auch die „CR 14, die Cyber Rangers“. Die vom estnischen Verteidigungsministerium getragene Stiftung organisiert den Knowhow-Transfer zwischen öffentlichen und privaten Akteuren im Rahmen von gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Sie helfen insbesondere dabei, Systeme auf Sicherheit zu überprüfen. Modelle von Rechnersystemen und Datenfunknetzen werden mittels Penetration-Testing auf ihre Cyber-Resistenz simulativ überprüft. Von diesen Aktivitäten wird auch das Bergische Land profitieren: Solche Angriffssimulationen können für Unternehmen und kritische Infrastruktur auch in der Region simuliert werden, zudem ist im Rahmen der Kooperation der Austausch estnischer und bergischer Unternehmen geplant, ebenso Informationsbesuche der bergischen Unternehmen in Estland.

„Der Besuch von Außenminister Tsahkna anlässlich der Unterzeichnung unserer Kooperationsvereinbarung mit dem NATO CyberRange CR14 spiegelt die Bedeutung des Themas Cyber-Security auch aus Sicht der estnischen Regierung.“ so Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Gesellschaft und Initiator der Modellregion Cyber-Sicherheit. „Wir freuen uns sehr, nun auf so einen Know-how-starken Partner über diese internationale Zusammenarbeit zurückgreifen zu können.“ Die Digitalisierung wird seit mehr als 25 Jahren in Estland mit hohem Tempo vorangebracht. Mittlerweile seien 99,6 Prozent aller Behördengänge digital abzuwickeln – von der elektronischen Stimmabgabe bei Wahlen bis hin zu Steuerdienstleistungen, so der Außenminister Margus Tsahkna.

Ein langer Weg, auf den die Bevölkerung mitgenommen werden musste. Von höchster Priorität ist dabei auch die Absicherung der staatlichen IT Infrastruktur in Verwaltung und Militär – spätestens seit den massiven Cyberangriffen der Vergangenheit auf estnische Systeme. Estland ist auch das Zuhause des “NATO Cooperative Cyber Defense Centre of Excellence (CCDCOE)”, einer multinationalen, interdisziplinären, von der NATO anerkannten Einrichtung, die angewandte Forschung und Entwicklung im Bereich Cyberabwehr betreibt. Es ist darauf spezialisiert, Cyberabwehr zu verbessern. Unter dem Eindruck der Münchener Sicherheitskonferenz, auf der der Minister zu Gast war, wies Tsahkna auf die enorme globale Bedrohungslage hin. Cybersicherheit zu organisieren, Forschung und Entwicklung in diesem Bereich voranzutreiben, ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, die bergischen Unternehmen können mit der heute getroffenen Vereinbarung von bisherigen Erkenntnissen profitieren.

Der Kontakt zu den estnischen Cybersecurity-Institutionen war im Rahmen eines Austausches entstanden, den NRW.Global Business, die Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, organisiert hatte. Im Sommer letzten Jahres fand die Informationsreise „Best Practice: Cybersecurity Lösungen in Estland“ statt. Daraus ergab sich nicht nur ein wertvoller Input für das Projekt „Modellregion Cybersicherheit Bergisches Land“, sondern auch der direkte Kontakt zu Silver Andre, CEO der CR14. Zusammen mit Stephan A. Vogelskamp wurde schließlich das Kooperationsvorhaben ausgearbeitet. Beide haben heute das Memorandum unterschieben.

Für den Aufbau des Projekts hat die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft von der NRW-Landesregierung den Zuschlag bekommen. Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Umsetzung der öffentlichen Förderung des Projektes durch die NRW-Landesregierung.

Beitragsfoto: Im Bild von li. n. re. stehend Marika Linntam, Botschafterin der Republik Estland, Margus Tsahkna, Außenminister Estland, Dr. Tobias Traupe, Wirtschaftsministerium NRW, Dr Andreas Groß, Geschäftsführer der Berger-Gruppe; sitzend Silver Andre, CEO der CR14, und Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Gesellschaft © S.Wierzba

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