Ich bin enttäuscht.

VON KLAUS ULINSKI

Ich bin tief enttäuscht von einem Land, das sich scheinbar nur noch um ein einziges Thema dreht: Migration. Gleichzeitig verfällt unser Bildungssystem, Schulen verkommen, Wände bröckeln, und Kinder meiden aus Ekel die Toiletten, sodass sie sich mitunter einnässen. Die Klassen sind überfüllt, die Lehrer und Lehrerinnen überfordert, und Schwimmbäder werden geschlossen, sodass immer mehr Kinder nicht mehr schwimmen lernen.

Ich bin enttäuscht von einem Land, dessen Städte im Müll versinken, während Innenstädte verwaisen. Ein Land, das wirtschaftlich stark ist, es aber dennoch zulässt, dass Rentner und Rentnerinnen nicht mehr von ihrer Rente leben können und Kinder hungrig zur Schule gehen. Währenddessen wachsen Bürokratie und Regularien ins Unermessliche und ersticken den Alltag.

Ich bin enttäuscht von einem Land, das die Schuldenbremse höher bewertet als funktionierende Straßen, pünktliche Busse und Bahnen oder stabile Brücken. Ein Land, das an der schwarzen Null festhält, während Menschen bezahlbaren Wohnraum suchen und Monate, wenn nicht Jahre, auf Arzttermine warten müssen. Ein Land, in dem die medizinische Versorgung psychisch Kranker nach Bedarfszahlen aus den 90er Jahren geregelt wird und niemand ernsthaft etwas dagegen unternimmt.

Ich bin enttäuscht von einer Gesellschaft, die sich widerspruchslos von einer Verwaltung regieren lässt, die Betroffenheit heuchelt, aber untätig bleibt. Ein Land, in dem es niemanden wirklich berührt, wenn ein Jude in der Öffentlichkeit eine Kippa trägt und damit seine Gesundheit oder sein Leben riskiert. Eine Gesellschaft, die sich in Einzelinteressen auflöst, in der Respektlosigkeit immer mehr um sich greift, Sanitäter und Sanitäterinnen verprügelt, Lehrerinnen und Lehrer bedroht und Polizisten und Polizistinnen attackiert werden.

Ich bin enttäuscht. Tief enttäuscht.

Ich wäre stolz auf ein Land, das seinen Kindern und ihren Lehrern und Lehrerinnen Respekt entgegenbringt und ihnen das bietet, was sie verdienen: Eine gute Bildung in allen Bereichen – in Schule, Kultur und Sport. Ich wäre stolz auf ein Land, in dem eine Muslima einem kippatragenden Juden mit einem Gruß begegnet, statt mit hasserfülltem Blick. Ich wäre stolz, wenn junge Menschen sich als Ärzte oder Ärztinnen ausbilden lassen könnten, ohne von bürokratischen Hürden abgeschreckt zu werden.

Ich wäre stolz auf ein Land, in dem Respekt nicht nur Andersdenkenden entgegengebracht wird, sondern auch der Umwelt, den Städten und den Werten der Gesellschaft.
Ich wäre stolz darauf, gerne Steuern zu zahlen – auch hohe Steuern! – und dabei zu wissen, dass diese sinnvoll investiert werden: In Bildung, Infrastruktur, Wohnraum, Naturschutz und eine lebenswerte Gesellschaft.

Doch das sehe ich nicht. Und das macht mich traurig.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • Ralf Schöneweiẞ
    • 13.02.25, 9:20 Uhr

    Ich teile die Enttäuschung, aber mit einem wichtigen Unterschied:

    Geld ist genug da. Es wird nur sinnlos verschwendet. Mir sind so viele Felder bekannt bei denen sich die Behörden gegenseitig beschäftigen. Das ganze dann natürlich ohne jedes Ergebnis für den Bürger. Schlimmer können Steuergelder nicht verschwendet werden.

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    • Heidbüchel
    • 13.02.25, 14:17 Uhr

    Auch ich stimme Ihnen voll und ganz zu

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