Die Pressemitteilung der Fraktion „Die Linke/ echt.Remscheid“ entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid
Die Petition zum Erhalt der Lenneper Erdbeerfelder hat das erforderliche Quorum erreicht: Fast 2000 Menschen haben dazu ihre Stimme abgegeben – diese Forderung nach einem Umdenken darf nicht ignoriert werden. 1300 Remscheiderinnen und Remscheider sowie zahlreiche Unterstützende aus den Nachbarstädten und Exil-Remscheider haben sich der Petition angeschlossen. Zudem sind einige weitere Unterschriften auf Papier noch nicht erfasst. Diese deutliche Beteiligung zeigt, dass das Thema die Menschen bewegt.
Nun werden die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung um Stellungnahme gebeten. Doch die Verantwortlichen sind nicht nur zur Stellungnahme aufgefordert, sondern auch dazu, die Pläne kritisch zu überdenken und vor allem endlich für Transparenz zu sorgen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und sie mitreden und mitbestimmen zu lassen! Denn Fakt ist: Viele Menschen wissen überhaupt noch gar nichts von den Plänen und wenn, dann nur Bruchstücke. Lediglich der Wille dort ein Gewerbegebiet zu errichten ist manchen bekannt. Besonders die Anwohnenden fühlen sich übergangen. Zu Recht!
Denn die bereits getätigten Ankäufe von Teilflächen des geplanten Gewerbegebiets liefen komplett an der Öffentlichkeit vorbei. Ohne Einbeziehung der Menschen vor Ort wurden bereits Fakten geschaffen. Von der vergangenes Jahr in der Bezirksvertretung Lennep bekräftigten Absicht, einen Bürgerdialog zu starten, ist noch nichts umgesetzt worden. Dass es auch anders geht, zeigen die Proteste gegen die Pläne zur Kölner Straße und die Schließung der Zufahrt zur A1-Raststätte Remscheid und Eschbach-Talsperre für PKW.
Bei der Kölner Straße reichten ein Dutzend Unterschriften von Gewerbetreibenden, um die Pläne pausieren zu lassen und Politik und Verwaltung zum Nachdenken und zu Änderungen zu bewegen. Die Petition zur Öffnung der Zufahrt veranlasste die Stadtspitze sogar, zu Gesprächen nach Berlin zu reisen – zu Recht und mit Erfolg.
Nun müssen die gleichen Maßstäbe auch bei den Protesten zu den geplanten Gewerbegebieten angewendet werden! Fast 2000 Stimmen darf man nicht ignorieren! Die Gegnerinnen und Gegner haben das Recht, informiert und miteinbezogen zu werden! Es reicht dabei nicht, bloße Absichten und Sachstände zu verkünden. Es braucht die Bereitschaft Veränderungen vorzunehmen oder das Projekt im Zweifel auch ganz zu stoppen. Es darf nicht sein, dass die Stimmen von einer Handvoll Gewerbetreibenden mehr Gewicht haben, als die tausender normaler Bürgerinnen und Bürger – und dass die Belange des Umweltschutzes und der Stadtentwicklung weniger zählen als die freie Zufahrt für Autos!
Ob Umwelt-, Natur-, oder Klimaschutz. Ob infrastrukturelle und verkehrliche Überlastung des Stadtteils, angesichts der vielen geplanten Großprojekte. Ob Leerstand und Konjunkturflaute. Ob Erhalt von wertvollen landwirtschaftlichen Flächen oder beliebten Ausflugszielen. Es gibt viele gute Gründe gegen die Errichtung eines solchen Gewerbegebiets, wie anhand der mehr als 800 Kommentare zur Petition deutlich wird! Diese müssen nun endlich ernst genommen werden!
Ein besonderer Dank gilt Greenpeace Remscheid und den lokalen Gruppen und Personen des BUND, NABU und RBN für die Initiative und großartige Unterstützung der Petition sowie ihren generellen Einsatz für den Umwelt- und Naturschutz! (Colin Cyrus)