Dr. Thorsten Latzel zum
Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus
Angesichts des Rechtsextremismus und Antisemitismus in Deutschland und Europa ist der heutige Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus für Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, aktueller denn je. „Es gilt, die Erinnerung an die Verbrechen der Nazis wachzuhalten, damit Hass, Menschenverachtung und Faschismus nie wieder an die Macht gelangen können.“ Erinnerung wachzuhalten bedeute auch, „das teuflische Spiel mit Lüge, Verschleierung, Propaganda und Verschwörungstheorie aufzudecken und zu bekämpfen“.
Präses Latzel nimmt heute an der Gedenkfeier der Stadt Oberhausen an alle Opfer des Nationalsozialismus teil und hält dort ein Grußwort. Die Veranstaltung in der Aula des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums beginnt um 12 Uhr. Beiträge kommen von Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz, Schulleiter Sascha Reuen sowie Schülerinnen und Schülern aus Oberhausener Schulen.
Es geht nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft
„Erinnerung – das klingt so, als würde es nur um die Vergangenheit gehen. Aber es geht dabei um unsere Zukunft“, so der Präses. „Durch das Erinnern lernen wir, dass wir gegenüber allen Gefährdungen von friedlichem, solidarischem Zusammenleben und Demokratie wachsam sein müssen. Wir müssen aufmerksam sein, wenn Armut und mangelnde soziale Gerechtigkeit unser Zusammenleben gefährden. Wir müssen achtgeben auf den Umgang mit Minderheiten und zugewanderten Menschen in unserem Land.“
Stichwort: KZ-Befreiung vor 80 Jahren
Seit 1996 ist der 27. Januar in Deutschland der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Auf dem Gelände befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 7000 Menschen. Zwischen 1940 und 1945 wurden dort weit über eine Million Menschen ermordet, die allermeisten davon Jüdinnen und Juden.
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