21 Fragen an Christian Lindner (FDP)

Die Beiträge mit den 21 Fragen an die Direktkandidaten der demokratischen Parteien zur Bundestagswahl am 23. Februar entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach


Als er den BürgerClub des Bürgerportals im Wahlkampf 2021 besuchte kündigte Christian Lindner an, Bundesfinanzminister zu werden. Wenig später war der Mann aus Wermelskirchen genau das. Das Amt hat er wieder verloren, jetzt kämpft der Bundesvorsitzende der FDP um den Verbleib der Liberalen im Bundestag, in Rhein-Berg tritt er als Direktkandidat an. Wir stellen Lindner mit Hilfe unseres Fragebogens persönlich vor.

Im Laufe der Jahre hat Christian Lindner, immerhin schon seit elf Jahren Bundesvorsitzender der FDP, den Fragebogen des Bürgerportals schon 2011 und 2017 ausgefüllt, jedes Mal anders. Im Bundestagswahlkampf 2025 gibt er einige Einblicke in seine persönliche Gedankenwelt, nennt Stärken und Schwächen – und legt sich politisch eindeutig fest.

Mit dem Ende der Ampelkoalition hat Lindner das Amt des Finanzministers wieder verloren, in den Umfragen liegt seine FDP zur Zeit unter der Fünf-Prozent-Marke. Das entmutigt den Mann, der in Wermelskirchen aufgewachsen ist und in Rhein-Berg unzählige Wahlkämpfe geführt hat, jedoch nicht, im Gegenteil. Aber lesen Sie selbst.

Die Spielregeln: Die Kandidat:innen bekommen 21 Fragen, von denen mindestens 17 möglichst knapp beantworten werden sollten. Zudem gibt es eine Bonusfrage. Los geht’s.

Christian Lindner bei einer Kundgebung 2021 auf dem Konrad-Adenauer-Platz © Thomas Merkenich

Christian Lindner bei einer Kundgebung 2021 auf dem Konrad-Adenauer-Platz © Thomas Merkenich

  1. Wie starten Sie in den Tag?
    Christian Lindner: Mit einem Kaffee und einen Blick auf mein Telefon, das nie stillsteht.
  2. Was wollten Sie als Kind werden?
    Bauer. 
  3. Was sind Sie geworden?
    Mit 18 habe ich mich noch als Schüler mit einer Werbeagentur selbständig gemacht, um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach dem Abitur habe ich ein Studium abgeschlossen. Inzwischen bin ich aber schon länger Abgeordneter, um mein Lebensgefühl in der Politik zu vertreten. Respekt vor Eigenverantwortung, Freiheit, Leistungsbereitschaft und Weltoffenheit sind leider kein Mehrheitsprogramm. 
  4. Wohin gehen Sie, wenn Sie ganz für sich sein wollen?
    Ich liebe die Natur und bin gerne im Wald unterwegs.
  5. Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?
    Zeit für Familie und Freunde, Sport und gutes Essen.
  6. Was ist für Sie das größte Unglück?
    Wenn Menschen unter schweren Krankheiten leiden, zeigt uns das: Ohne Gesundheit ist alles nichts.
  7. Bitte ergänzen Sie: Der Rheinisch-Bergische Kreis ist …
    Meine Heimat. Ins Bergische kommen heißt nach Hause kommen.
  8. Was ist Rhein-Bergs größter Pluspunkt?
    Ich liebe unsere Landschaft, die aber doch so nah den Metropolen liegt.
  9. Was ist Rhein-Bergs größtes Problem?
    Die wirtschaftliche Perspektive im Mittelstand: Wir brauchen eine Wirtschaftswende mit besten Rahmenbedingungen für unsere Betriebe, damit sie bei uns bestehen und wachsen können. Damit im Einklang müssen wir auch Mobilität und Bildung zukunftsfähig machen.
  10. Wenn Sie einen Wunsch für den Rheinisch-Bergischen Kreis frei hätten, würden Sie …
     die digitale Infrastruktur an jeder Ecke des Kreises auf Niveau Weltklasse bringen.
  11. Wenn Sie einen Wunsch für den Rheinisch-Bergischen Kreis frei hätten, würden Sie …
    … die digitale Infrastruktur an jeder Ecke des Kreises auf Niveau Weltklasse bringen.
  12. Wenn Sie einen persönlichen Wunsch frei hätten, würden Sie …
  13. Was war Ihre größte Leistung?
    In der Politik der Kurswechsel bei den Staatsfinanzen: Neuverschuldung und Steuerlast runter, Investitionen rauf. Das würde ich gerne fortsetzen und verstärken.
  14. Was war Ihre größte Niederlage oder Ihr schlimmster Fehler?
    Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Herbst 2023 zu dem Buchungstrick von Olaf Scholz hätten wir den Koalitionsvertrag der Ampel neu verhandeln müssen. Darauf hätte ich dringen müssen.
  15. Mein großes Ziel ist es, …
    … für Deutschland eine echte Wirtschaftswende einzuleiten, um unseren Lebensstandard und den Wohlstand unserer Gesellschaft zu sichern. Dafür brauchen wir weniger Bürokratie und Steuern sowie eine Klima- und Energiepolitik ohne Ideologie.
  16. Was ist Ihre Stärke?
    Niemals den Humor zu verlieren.
  17. Was ist Ihre Schwäche?
    Der Schutzpanzer. Nach all den Jahren der politischen Auseinandersetzung wirkt man im Fernsehen dann oft unnahbar und kühl. 
  18. Worüber können Sie sich aufregen?
    Sinnfreier Bürokratismus. 
  19. Wer ist Ihr Vorbild im Beruf?
    Alle, die für Überzeugungen einstehen.
  20. Wer ist Ihr Vorbild im Privatleben?
    Meine Großeltern, die sich alles selbst aufgebaut haben. 
  21. Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
  22. Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem Nachfolger/Ihren Kindern erteilen?
    Ich versuche, mich bei Ratschlägen zurückzuhalten. Die Wege und Irrwege machen uns aus. Insofern: Mach Dein Ding, verliere keine Zeit, gib nie auf, auf mich kannst Du immer zählen.

Welche Frage wurde nicht gestellt, würden Sie aber gerne beantworten?

Ich würde gerne sagen, warum die Wahl am 23. Februar so wichtig ist. Mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit wird Friedrich Merz der nächste Bundeskanzler. Die entscheidende Frage ist aber: Mit wem regiert er?
Koalitionen wie Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot wären lediglich eine „Ampel light“ und würden die Politik der vergangenen Jahre verlängern. Wer für eine Wirtschaftswende, Kontrolle der Migration und Modernisierung der Infrastruktur ist, macht die FDP stark.

Bei der WahlArena des Bürgerportals am 24.1. in der RheinBerg Galerie hat sich Lindner entschuldigt; beim Wettkampf aller Kandidat:innen in Rhein-Berg wird er von Maria Westphal vertreten, der FDP-Kandidatin des Bezirks Köln.

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