Deutsche Post verweigert
Einsicht in Planungen für Tente
Es ist vielleicht gar nicht die Bürokratie, die, wenn man auf sie trifft, wie im vorliegenden Fall der Fraktionsvorsitzende der SPD im hiesigen Stadtrat, Jochen Bilstein, mindestens Unverständnis auslöst, Kopfschütteln. Es ist eher der Verlust jeglicher Empathie, die gestanzte Sprache, die nicht vermitteln wollen, sondern abwehren. Dialoge mit Kunden dürfen auf solche Weise nicht geführt werden. Was jeder Handwerker weiß und jede Mitarbeiterin in einer Postfiliale, ist in der Konzernzentrale noch lange nicht angekommen: Hier der bemerkenswerte e-Mail-Verkehr zwischen Jochen Bilstein und der Deutschen Post:
Guten Tag,
vor einigen Tagen erreichte mich die Nachricht, dass die Postfiliale Hadi`s in Wermelskirchen Tente geschlossen werden soll. Tente ist nach der Einwohnerzahl der zweitgrößte Stadtteil Wermelskirchens. Die Postfiliale ist die einzige zwischen der Stadtgrenze Burscheid – Hilgen und der Filiale Kölner Straße in der Stadtmitte. Eine Schließung ohne die Schaffung eines alternativen Standorts in Tente wäre ein großes Problem vor allem für Menschen, die nicht mobil sind. Aber auch für motorisierte Kunden wäre die Fahrt nach Wermelskirchen ein erheblicher Zeitaufwand und der Besuch der Filiale in der Kölner Straße mit großen Parkproblemen verbunden.
Ich möchte daher als Bürger des Stadtteils Tente aber auch als Fraktionsvorsitzender der im Stadtrat vertretenen SPD -Fraktion von Ihnen wissen, welche Planungen es seitens der DHL – Deutsche Post Gruppe gibt, nach der Schließung des alten einen anderen Standort im Bereich Tente einzurichten.
Über eine baldige Antwort freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Bilstein
Herrlinghausen 41 a
42929 Wermelskirchen
Guten Tag Jochen Bilstein,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Sie kritisieren, dass die Filiale 533 in Wermelskirchen geschlossen werden soll, und Ihnen sowie anderen Kunden dadurch Nachteile entstehen. Ihren Standpunkt – gerade auch in Bezug auf ältere Menschen – können wir durchaus nachvollziehen. Es tut uns sehr leid, dass Sie von dieser Maßnahme betroffen sind.
Sie können sicher sein, dass die Zufriedenheit unserer Kunden zu unseren wichtigsten Zielen gehört. Auch und vor allem deshalb überdenken wir Entscheidungen zur Veränderung von Filialstandorten sehr sorgfältig.
Ein flächendeckendes Filialnetz, in dem jeder Kunde “seine Filiale” vor der Haustür vorfindet, ist zwar wünschenswert, aber leider nicht finanzierbar. Nur als wirtschaftlich gesundes Unternehmen sind wir auf Dauer in der Lage, die postalische Grundversorgung sicherzustellen.
Im Postgesetz beziehungsweise in der Post-Universaldienstleistungsverordnung hat der Gesetzgeber Art und Umfang der zu erbringenden Infrastrukturleistungen sehr detailliert festgelegt. Dort ist auch geregelt, in welchen Orten und nach welchen Kriterien eine stationäre Einrichtung vorhanden sein muss. Je nach örtlicher Nachfrage und betrieblichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten haben wir unser Filialnetz bundesweit einheitlich und flächendeckend so gestaltet, dass grundsätzlich jeder Haushalt im Einzugsbereich einer Filiale liegt.
Mit dem derzeitigen Filialnetz stellen wir den Infrastrukturauftrag sicher. Wir ermöglichen damit jedem Kunden den Zugang zu postalischen Dienstleistungen unter zumutbaren Bedingungen.
Wir freuen uns, wenn Sie uns weiterhin Ihr Vertrauen schenken.
Wenn Sie hierzu Fragen haben, dann melden Sie sich einfach – wir sind gerne für Sie da. Damit wir Ihr Anliegen schneller bearbeiten können, nennen Sie uns bitte die Anliegennummer 2501-47640789.
Beste Grüße
Ihr Deutsche Post Kundenservice Team
Jochen Bilstein hat angekündigt, die Bürgermeisterin zu bitten, in der Angelegenheit aktiv zu werden und mit der Deutschen Post wegen einer Lösung Kontakt aufzunehmen.