Die meisten Pflegebedürftigen (87,8 Prozent) wurden zu Hause versorgt.
1,39 Millionen Menschen und damit 7,6 Prozent der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen galten im Dezember 2023 als pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (elftes Buch Sozialgesetzbuch). Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Zahl der Pflegebedürftigen um 16,4 Prozent höher als 2021; damals waren 1,19 Millionen Personen und damit 6,6 Prozent der NRW-Bevölkerung pflegebedürftig. Mit einem Anteil von 87,8 Prozent wurde ein Großteil der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt (1,22 Millionen Pflegebedürftige); 2021 lag ihr Anteil bei 86,0 Prozent.
Größter Anstieg bei Pflegebedürftigen mit reinem Pflegegeldbezug
818.000 Pflegebedürftige erhielten 2023 ausschließlich Pflegegeld; das heißt, die Versorgung erfolgte über selbst organisierte Pflegehilfen. Das waren 24,8 Prozent mehr als 2021 und damit der stärkste Anstieg unter den Leistungsarten. Auch die Anzahl der Menschen mit Pflegegrad 1, die nicht durch Pflegeeinrichtungen versorgt werden (159 600 Personen), stieg mit einem Plus von 18,8 Prozent gegenüber 2021 stärker als die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt.
Pflegedienste und Pflegeheime verzeichneten geringeren Zuwachs Pflegebedürftiger
Ambulante Pflegedienste verzeichneten mit 2,1 Prozent einen im Vergleich zur Gesamtzahl der Pflegebedürftigen geringeren Zuwachs an Pflegebedürftigen gegenüber 2021. Im Jahr 2023 nahmen 240.100 Personen ambulante Pflegedienste in Anspruch, wobei ein gleichzeitiger Bezug von Geld- und Sachleistungen möglich ist. Noch geringer stieg die Anzahl an Pflegebedürftigen in Pflegeheimen: Mit 169.200 Menschen wurden 1,3 Prozent mehr in vollstationärer Dauer- oder Kurzzeitpflege in Pflegeheimen versorgt als 2021. 40.100 Personen bezogen neben Pflegegeld oder ambulanten auch teilstationäre Leistungen.
Höchster Anteil Pflegebedürftiger im Kreis Heinsberg
Regional betrachtet verzeichnete 2023 der Kreis Heinsberg mit 10,7 Prozent den höchsten Anteil an pflegebedürftigen Personen in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Krefeld und Mönchengladbach mit jeweils 10,1 Prozent. Den niedrigsten Wert wies Münster mit 4,2 Prozent auf, gefolgt vom Kreis Gütersloh und Bonn mit jeweils 5,9 Prozent.
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