Santillán will für die Linke zum Bundestag kandidieren

Nachdem es um die Linke in Bergisch Gladbach und Rhein-Berg zuletzt sehr ruhig geworden war, meldet sich jetzt Tomás Santillán zurück: Der Ko-Sprecher des Kreisvorstands bewirbt sich für die Kandidatur der Linken für den Bundestag.

Die Linke werde am 9. Dezember 2024 ihre Direktkandidatur für den Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis wählen, teilte Tomás M. Santillán als Sprecher des Kreisverbands am Dienstag mit. Die Linke werde auch hier vor Ort aktiv in den Wahlkampf gehen – und er selbst bewerbe sich als Kandidat.

Das passt insoweit, als dass abgesehen von Santillán niemand für die Linke in Bergisch Gladbach und der Region öffentlich aufgefallen ist; die Linke in Bergisch Gladbach war nach einen heftigen Streit Santilláns mit früheren Mitstreitern in der Ratsfraktion 2020 auseinander gebrochen und bei der Kommunalwahl nicht einmal mehr angetreten. Bei der Landtagswahl 2022 hatte ebenfalls Santillán kandidiert und im Südkreis 1,84 Prozent der Stimmen erhalten.

Zur Person: Tomás Santillán ist 59 Jahre alt, selbständiger IT & Softwareberater und zuletzt vor allem leitender Angestellter im Kölner Restaurant des Familienbetriebs El Gaucho Santillán GmbH.

In seiner Bewerbung räumt Santillán ein, dass die Linke unter dem parteiinternen Streit gelitten hatte. Aber: „Wir haben hart an uns gearbeitet, uns gut vorbereitet und neu aufgestellt.“ Die Mitgliederzahl steige stark an, die Linke in Rhein-Berg sei geschlossen und bereit, „um Plus5% im Bundestag zu kämpfen“.

Die Linke stehe „für eine menschliche Sozialpolitik, eine realistische Friedenspolitik, für wirksame Klimagerechtigkeit, für faire Löhne und für mehr Demokratie“. Die Linke, so Santillán weiter, sei „eine ernstzunehmende Kraft im Bund und vor Ort im Bergischen Land. Wir sind die Alternative zu „asozialen“, „flüchtlingsfeindlichen“, „militaristischen“ und „klimafeindlichen“ Politik, die der wirtschaftlichen Lage der Menschen schadet und hunderttausende Arbeitsplätze vernichtet.“

Die Pressemitteilung der Linken im Wortlaut:

Beitragsfoto: Tomás M. Santillán will für die Linke für den Bundestag kandidieren © Linke

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    • AWarnke Die Linke Mitglied
    • 13.11.24, 13:08 Uhr

    Der bundesweite Streit innerhalb der Partei Die Linke wurde durch die Abspaltung des BSW beendet, was auch Auswirkungen auf den OV in Bergisch Gladbach hatte. Viele Mitglieder in der Region sind froh über diese Abspaltung, da das BSW populistische und verschwörungstheoretische Positionen verbreitete, die nicht mit der linken Programmatik vereinbar sind. Besonders bei Themen wie Asyl- und Friedenspolitik grenzt sich Die Linke klar vom BSW ab.

    Im Rheinisch-Bergischen Kreis verlor die Partei nur ein einziges Mitglied an das BSW, was auf die pluralistische Diskussionskultur im Kreisverband zurückzuführen ist. Die Linke konnte alle Kommunalmandate aus der Wahl 2020 halten, obwohl die Medien selten über die konstruktive, aber oft stille Arbeit berichteten.

    Übrigens hatte Tomas Santillan bei der letzten Landratswahl 2017 als Landratskandidat respektable 6,7% erreicht. In Bergisch Gladbach lag er sogar über 7%. Man muss nicht alles schlechtreden und gezielt die niedrigsten Zahlen heraussuchen, denn wenn Die Linke daran anknüpfen kann, wäre das ein großer Erfolg für die Partei und nur darum geht es.

    In Bergisch Gladbach gibt es noch viele Erinnerungen an den internen Streit in der Linken, der 2020 zur Auflösung des Ortsverbands führte. Ein zentraler Streitpunkt war die Zusammenarbeit von Ratsmitgliedern der Linken mit der rechten Bürgerpartei GL, um öffentliche Gelder zu erschleichen. Tomas Santillan, der nicht in diese Machenschaften verwickelt war, hatte die Praktiken der BP-GL öffentlich gemacht und mehrfach angeprangert.

    Die Medienberichte führte zu einem Gerichtsurteil und Rückzahlungen an die Stadt. Viele der damals betroffenen Mitglieder traten 2020/2021 aus der linken Partei aus, nachdem von dieser strenge Konsequenzen gegen die Verursacher ergriffen wurden. Das Parteiausschlussverfahren gegen den ehemaligen Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat, der als zentrale Figur der Affäre galt, war erfolgreich.

    Tomas Santillan wurde als Kreisvorsitzender der Linken im Rheinisch-Bergischen Kreis bestätigt. Seine Kandidatur im Wahlkreis 100 gegen Christian Lindner (FDP) und Harald Weyel (AfD) wird von mir ausdrücklich unterstützt, um „Klare Kante gegen Rechts“ zu zeigen und für Frieden, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu kämpfen.

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