Der Rheinisch-Bergische Kreis betritt Neuland an der A4.
Ein Solarkraftwerk von der Größe von fast 17 Fußballfeldern soll bei Overath-Vilkerath entstehen und bis zu 2550 Haushalte mit Strom versorgen, wie Guido Wagner im Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Mit der Photovoltaikanlage, die derzeit in Obermiebach bei Overath-Vilkerath entlang der Autobahn 4 geplant wird, betritt der Rheinisch-Bergische Kreis Neuland. Schließlich gibt es bisher keine Anlagen solcher Größenordnung im Kreisgebiet, so der Vorsitzende des Naturschutzbeirats des Kreises, Mark vom Hofe, dessen Gremium das Pilotvorhaben jetzt auf der Tagesordnung hatte.
Geplant sind fast 15.000 schräg aufgestellte Solarmodule in der Nähe der A4. Der in diesen Solarmodulen produzierte Strom soll über das etwa drei bis vier Kilometer entfernte Umspannwerk im Overather Gewerbegebiet Hammermühle ins Netz eingespeist werden. Eine entsprechende Anschlussleitung wird unterirdisch verlegt.
Der Bau solcher Photovoltaikanlagen ist besonders privilegiert. „Wie ein landwirtschaftlicher Betrieb, da Erneuerbare Energien inzwischen zur Daseinsvorsorge dienen und im öffentlichen Interesse liegen“, erläutert vom Hofe. Das bedeutet jedoch auch, dass andere Belange wie der Arten- und Naturschutz zwar zu berücksichtigen sind, „aber keinen Vorrang, auch nicht in gerichtlichen Verfahren, haben“, so der Naturschutzbeiratsvorsitzende.
Das Projekt befindet sich seit zwei Jahren in der Planung. Der ersten Vorstellung in Overath zufolge würde die Stadt von dem Projekt direkt profitieren, da der Betreiber sie laut Gesetz mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde beteiligen darf. Das entspräche laut damaliger Berechnung einer jährlichen Vergütung von 20.400 Euro.
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