Nach Dachstuhlbrand: So geht’s jetzt weiter in Katt und Stadtbücherei

VON KATHRIN KELLERMANN

Die gute Nachricht ist: Die Tragkonstruktion oberhalb der Stadtbücherei in dem Teil der Kattwinkelschen Fabrik, der von dem Dachstuhlbrand betroffen war, hat keinen Schaden genommen. Wie lange es aber dauern wird, um den Schaden so zu beheben, dass die Stadtbücherei wieder wie gewohnt die Türen öffnen kann, ist noch nicht absehbar. „Wir rechnen nicht mit Tagen oder Wochen, sondern mit Monaten“, sagt der Technische Beigeordnete der Stadtverwaltung, Hartwig Schüngel. „Vor allem der Wasserschaden wird uns lange beschäftigen.“

Noch in dieser Woche werden Schadensgutachter sich ein Bild vor Ort in der Stadtbücherei machen, die in erster Linie von dem Dachstuhlbrand betroffen ist. Unbekannte Täter sollen am frühen Samstagmorgen, 27. Juli, den Mülleimer am Seiteneingang zur Stadtbücherei in der Katt in Brand gesteckt haben. Von dort sind die Flammen in den Dachüberstand und in den Dachstuhl geschlagen. Mit 85 Einsatzkräften und allen Löschzügen der Stadt war die Feuerwehr vor Ort, um dem Brand zu bekämpfen.

Erste Informationen zur Lage in der Katt konnten Stefan Görnert, Erster Beigeordneter, Bürgermeisterin Marion Lück, Ingo Mueller, stv. Feuerwehrchef und Einsatzleiter beim Brand im Dachstuhl der Katt und Hartwig Schüngel, Technischer Beigeordneter bei einem Pressegespräch am Montag geben © Stadt Wermelskirchen / Kellermann

Weil das Feuer in den Zwischendecken zündelte, musste die Feuerwehr große Teile des Dachstuhls öffnen und den Brand von oben löschen. Das Löschwasser, das aus der Decke und durch zerborstene Dachfenster ins Innere gelangte, und die Rauchbildung haben für immense Schäden in den Räumlichkeiten der Stadtbücherei und vor allem auch an Büchern und Medien gesorgt.

Jetzt gilt es, das Dach instand zu setzen und das Gebäude zu trocknen. Vorher müssen alle vom Löschwasser durchweichten Teppiche aus der Stadtbücherei herausgerissen und entsorgt werden, bevor Trocknungsgeräte aufgestellt werden. Weder eine Ausleihe, noch weitere Angebote wie das Reparaturcafé oder die Treffen der Digitalpaten in der Stadtbücherei, können in dem Zeitraum stattfinden. Dafür wird nun eine Ersatzlösung gesucht.

„Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich ein Ersatzangebot für die Stadtbücherei möglich zu machen“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück. „Das wird sicherlich vorerst nur ein eingeschränktes Angebot sein, aber wir wissen um den hohen Stellenwert, den die Stadtbücherei für die Bürgerinnen und Bürger hat. Es ist ja mehr als nur eine Bücherei, sondern für viele ein wunderbarer Ort der Begegnung. Und deshalb werden wir alles dransetzen, für die Übergangszeit der Sanierung eine alternative Lösung anbieten zu können.“

Rückgaben der ausgeliehenen Medien sind bereits ab dem 12. August in der Bogenbinderhalle möglich. Auch die KÖB, die Katholische öffentliche Bücherei, hat angeboten, dass in deren Räumlichkeiten während erweiterter Öffnungszeiten Medien ausgeliehen werden können. “Da sind wir in weiteren Absprachen mit der Kirchengemeinde”, so Lück.

Zusätzlich dazu wird gerade ein Lagerraum des ehemaligen OBI-Marktes in Tente als „Ersatz-Bibliothek“ vorbereitet. „Den Markt haben wir bis Ende des Jahres angemietet und dort ist genug Platz für Bücher und Medien, sowie für Büroräume für die Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück.

Von 5 Uhr morgens bis in die Nachmittagsstunden arbeiten die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf dem Dach der Katt daran, alle Glutnester zu löschen, um ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhindern © Feuerwehr Wermelskirchen

Auf Stadtbücherei-Leiterin Kathrin Ludwig und ihr Team kommt nach den Betriebsferien viel Arbeit zu: Nicht nur, dass die Bücher und Medien auf Schäden untersucht werden müssen, sondern die Titel müssen vor allem auch aus dem Bestand ausgebucht oder eingebucht werden. „Wir sind wirklich alle total dankbar und auch berührt von der Welle an Hilfsangeboten, die uns von allen Seiten über alle Kanäle erreicht haben“, so Marion Lück. „Wir müssen uns jetzt aber erstmal organisieren und den weiteren Ablauf planen.“

Ihr besonderer Dank gilt der Feuerwehr Wermelskirchen, „die es mit allen Einsatzkräften und einem so großen Engagement geschafft hat, dass niemand zu Schaden gekommen ist und dass Schlimmeres in und an der denkmalgeschützten Kattwinkelschen Fabrik verhindert werden konnte.“

Eine hoffnungsvolle Nachricht zum Schluss: Die Kirmes, die ab Freitag, 23. August, unter anderem auf dem Parkplatz vor der Katt beginnt, wird voraussichtlich wie geplant dort stattfinden können, sagt Lück: „Wir sind sehr optimistisch, dass auch der Parkplatz vor der Katt und die Bühne für die Kirmes genutzt werden können!“

Beitragsfoto © Stadt Wermelskirchen/Kathrin Kellermann

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