VON KATHRIN KELLERMANN
Flagge zeigen für den Frieden: Auch in Wermelskirchen weht seit dem heutigen Montag wieder die Flagge der „Mayors for Peace“ – der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden – vor dem Bürgerzentrum in der Telegrafenstraße. Traditionell ist der Flaggentag der „Mayors for Peace“ am 8. Juli, weshalb auch Bürgermeisterin Marion Lück die Flagge hissen ließ.
Kriege, Klimawandel und eine weltweite Bedrohung der Demokratien: Vor diesem Hintergrund findet in diesem Jahr der Flaggentag statt, bei dem in rund 600 Städten in Deutschland vor den Rathäusern ein deutliches Zeichen gegen Kriege, Gewalt und für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen gesetzt werden soll.
„Die meisten Menschen sind in Friedenszeiten aufgewachsen und verfolgen deshalb die Entwicklungen in der Welt und vor allem in der Ukraine mit fühlbarer Sorge und auch mit großem Entsetzen“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück. „Als ‚Mayors for Peace‘-Stadt möchten wir ein sichtbares Zeichen gegen Krieg, für ein friedvolles Zusammenleben der Menschen und für unsere Demokratie setzen. Wermelskirchen ist eine Stadt, in der es ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, ein echtes Miteinander, Solidarität und ein riesiges Engagement für die wichtigen Dinge im Leben gibt. Das sollten wir uns immer wieder bewusst machen und auch, wie wichtig es ist, dass wir hier sicher leben können.“
Die Flaggen sollen bundesweit auch wehen, um ein Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen zu setzen. Denn: Laut dem aktuellen Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich der weltweite Bestand an Atomsprengköpfen auf schätzungsweise 12.121. Die Zahl der in hoher Alarmbereitschaft gehaltenen Sprengköpfe stieg auf rund 2.100. Neun Länder verfügen über Atomwaffen, wobei die USA und Russland die meisten der akut einsatzbereiten Waffen besitzen. Auch China baut sein Atomwaffenarsenal in großer Schnelligkeit weiter aus. SIPRI in sieht in allen nuklear bewaffneten Staaten Bestrebungen, die Bestände zu modernisieren. „Die Atomwaffen sind eine Bedrohung für die Menschheit. Wir brauchen Verständigung und Vertrauen statt Aufrüstung und Abschreckung“, so die Bürgermeisterin.
Wer sind die Mayors for Peace:
Die Organisation „Bürgermeister für Frieden“ ist ein unparteiisches, internationales Friedensnetzwerk, das 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima gegründet wurde. Heute gehören mehr als 8390 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern diesem weltweiten Netzwerk an, das sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt, aber auch aktuelle Themen aufgreift, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Etwa 600 Städte und Gemeinden beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag. Wermelskirchen ist seit 2019 Mitglied bei „Mayors for Peace“.
Was ist der Flaggentag:
Am Flaggentag erinnern die „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
Alle Fotos © Stadt Wermelskirchen / Kellermann