Sprechen über den Nahostkonflikt: Offene Fragen und Grundsätze für eine konstruktive Debatte
Mittwoch, 22. Mai 2024 → 14:00 bis 15:30 Uhr
Der Krieg zwischen Israel und der Hamas will nicht enden – trotz andauernder Bemühungen der internationalen Gemeinschaft. Für die Demokratiebildung stellt sich die Frage, wie eine konstruktive Debatte angesichts der sich eskalierenden Lage gelingen kann. Wir sehen, dass die Dynamik des Krieges viele Diskussionen blockiert oder gar nicht erst entstehen lässt: Ob in Kunst und Kultur, in Schulen und Universitäten oder in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen bis hin ins private Umfeld – überall scheinen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüberzustehen. Gleichzeitig haben die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 und der Krieg in Gaza gezeigt, welche immense Tragweite der Nahostkonflikt vor allem für Menschen palästinensischer Herkunft, Juden und Jüdinnen sowie Menschen aus arabischen Ländern und muslimischen Glaubens für ihr Leben hat.
Wie kann angesichts höchst komplexer Realitäten und Wahrnehmungen eine konstruktive Debatte über den Nahostkonflikt geführt werden, die auch die deutsche Geschichte des Holocausts und die historischen Bindungen Deutschlands an Israel berücksichtigt? Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo müssen wir unterschiedliche Wahrnehmungen akzeptieren? Wie können die unterschiedlichen Stimmen und Perspektiven sich in diese Debatte einbringen? Wo und unter welchen Bedingungen kann dieser Dialog stattfinden?
Impulse durch:
Nazih Musharbash
Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft
Nazih Musharbash studierte in Oldenburg, unterrichtete Chemie und Biologie und war bis zur Pensionierung Realschulrektor. Er ist seit 1986 Mitglied des Rates der Stadt Bad Iburg und war bis 2016 für 25 Jahre Abgeordneter im Kreistag des Landkreises Osnabrück. Seit 2018 ist er Präsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft.
Prof. Dr. Meron Mendel
Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main
Meron Mendel studierte Geschichte und Erziehungswissenschaften und Jüdische Geschichte in Haifa und München. 2010 wurde er an der Goethe-Universität Frankfurt mit einer Arbeit über „Lebenswelten jüdischer Jugendlicher in Deutschland“ im Fach Erziehungswissenschaften promoviert. Seit 2010 ist er Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main.
Moderation:
Marfa Heimbach
Freie Journalistin, WDR
Marfa Heimbach ist Islamwissenschaftlerin und Historikerin und arbeitet u.a. als freie Hörfunkjournalistin für den Westdeutschen Rundfunk. Im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung leitete sie ein Dialogprojekt für Imame und Pfarrer