Die Pressemitteilung der Bezirksregierung Düsseldorf entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid
Lebendiger Treffpunkt für Menschen jeden Alters, ein Ort digitaler Medien und Angebote, der die Chancen der Digitalisierung in allen Lebensbereichen erlebbar und erlernbar macht: Moderne Bibliotheken können für Bürger/innen und Kommunen wichtige Partner der digitalen Transformation sein. Eine Konferenz im Rahmen der #DigitiativeNRW bot Informationen für Kommunen und Bibliotheken, wie eine solche Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Eingeladen hatten hier zu der Konferenz die Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW, die bei der Bezirksregierung Düsseldorf angesiedelt ist, und der Verband der Bibliotheken des Landes NRW.
„Bibliotheken werden in ihrer neuen Rolle und mit ihren digitalen Kompetenzen und Angeboten zu Treffpunkten, zu Orten der Begegnung und des Austauschs. Mit der #DigitiativeNRW unterstützen wir die Bibliotheken bei dieser Entwicklung. Neben Einzelhandel und Gastronomie können Bibliotheken in einer digital geprägten Welt für Kommunen ein wichtiger Bestandteil lebendiger Innenstädte und Stadtteile werden“, erklärte Regierungspräsident Thomas Schürmann zur Eröffnung.
Professorin Cornelia Vonhof von der Hochschule der Medien Stuttgart beschrieb den rund 120 Teilnehmenden die gesellschaftlichen Herausforderungen der Digitalisierung: Die digitalen Technologien schreiten rasant voran, doch nicht alle Menschen können oder wollen dieses Tempo mitgehen. Einige Bürger/innen stehen dem digitalen Wandel aufgeschlossen gegenüber und erwarten von Kommunen mehr digitalen Service. Andere sehen die zunehmende Digitalisierung von kommunalen Dienstleitungen skeptisch oder lehnen sie ab. Unter anderem, weil ihnen entsprechende Kenntnisse fehlen und sie unsicher sind im Umgang mit digitalen Anwendungen. Gut ausgestattete Bibliotheken vor Ort können in Zusammenarbeit mit den Kommunen einen Beitrag dazu leisten, Angebote für die Stärkung digitaler Kompetenzen verschiedener Zielgruppen zu entwickeln.
Gute Beispiele für solche Angebote wurden auf der Konferenz vorgestellt. So beraten etwa ehrenamtliche Digitalpaten in den Räumen der Bibliothek Hilden ältere Menschen beim Kauf von Laptops oder Smartphones. Sie führen in den Umgang mit den Geräten und diversen Apps ein und helfen bei der Lösung technischer Schwierigkeiten. In der Stadtbibliothek Köln gibt es Schnupperkurse für Erwachsene zum Thema “Künstliche Intelligenz” mit grundlegenden Infos zu ChatGPT. Die Teilnehmenden können den Chatbot anhand von Anwendungsbeispielen testen, informiert wird aber auch über die Grenzen von ChatGPT sowie über ethische Aspekte.
„Wir freuen uns, dass viele Verantwortliche aus der Kommunalverwaltung und aus den Bibliotheken die Möglichkeit genutzt haben, um über die Entwicklungsmöglichkeiten Öffentlicher Bibliotheken zu diskutieren“, so Petra Büning, Leiterin der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW. Christina Osei, Präsidentin des Verbandes der Bibliotheken des Landes NRW zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Ich glaube, der persönliche Austausch hat viele motivierende Impulse für den Einbezug der Bibliotheken vor Ort gesetzt.“
Die bei der Bezirksregierung Düsseldorf angesiedelte Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken NRW unterstützt die kommunalen Bibliotheken, ihre vielfältigen Funktionen als Bildungs- und Informationszentrum sowie als sozialer Ort zeitgemäß und erfolgreich erfüllen zu können. Zu ihren Aufgaben gehört es, Konzepte und Programme für Öffentliche Bibliotheken zu entwickeln und zu vermitteln sowie Bibliotheken in allen fachlichen Bereichen zu beraten. Darüber hinaus führt die Fachstelle Pilotprojekte durch, die die Entwicklung neuer Bibliotheksangebote zum Ziel haben. Sie vergibt außerdem die Bibliotheksfördermittel des Landes NRW.
Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Lebenswelt der Menschen und damit auch die Bedarfe und Erwartungen an Angebote und Service der Bibliotheken. Mit der #DigitiativeNRW unterstützt die Fachstelle Öffentliche Bibliotheken NRW die Bibliotheken bei den notwendigen Veränderungen unter anderem im Hinblick auf:
- Veränderung von Identität und Werten
- neue Kompetenzen
- Entwicklung von Angeboten für Bürgerinnen und Bürger, die auf neue Bedarfe mit digitalen und/oder analogen Maßnahmen reagieren
- Veränderung von Arbeitsprozessen für die Mitarbeitenden, die auch hier auf neue Anforderungen reagieren.
Beitragsfoto: Stadtbücherei Wermelskirchen