… und dieses Jahr zur Abwechslung der Camino del Norte!

„Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass die Kenntnis des Weges das Setzen eines Fußes vor den anderen ersetzen kann.“                                                                (MC Richards)

Jetzt sind es nur noch wenige Tage und ich werde mich zum X-Mal auf den Camino de Santiago begeben. Dieses Jahr auf den Camino del Norte, genauer auf die ersten 270 Kilometer, von Hedyene (Frankreich) bis nach Santander.

Ich denke, ich habe mich gut vorbereitet. Ich habe zwei Reiseführer gekauft, unzählige Berichte/Videos zum Camino del Norte im Internet gelesen/gesehen. – Nun geht es am Donnerstag los, mit den ersten Schritten.

Warum schon wieder eine Fernwanderung, eine Pilgerreise, auf den Jakobsweg, wird der eine oder andere sich beim Lesen fragen.- Klar gibt es auch andere Arten des Urlaubs. Und, auch die kann und habe ich genossen. Ob es Urlaub in Deutschland, Griechenland, Ägypten oder anderswo war.

Eine einfache Antwort kann ich nicht geben. – Als ich das erste Mal, vor vielen Jahren, mit meiner Schwester und ihrem Mann, ein Teilstück des Camino Frances gepilgert bin, hat mich etwas gepackt, dass mich nicht mehr loslässt. Ein Gefühl, dass mich immer wieder dazu motiviert, mich auf den Weg zu mir selbst zu machen. „Mich zu erden.“ – In eine besondere Form der christlichen Meditation zu gehen.

In diesem Jahr werde ich nun 60 Jahre jung und damit beginnt ein neues Jahrzehnt meines Lebens. Damit tun sich einige Fragen plötzlich auf, die lange weit entfernt schienen. „Wie lange willst du, wie lange kannst Du noch Arbeiten? Wie willst Du dieses Lebensjahrzehnt gestalten? Soll alles so weiter gehen wie bisher? …. Und, und, und.

Was ich sagen kann, ist, dass ich mir sicher bin, dass mein bisheriges Leben ohne den Jakobsweg sicherlich anders verlaufen wäre. Als ich mich, 2012, zum zweiten Mal auf den Jakobsweg, auf den Camino Frances, begeben habe, durchlebte ich eine tiefe Krise. Aus der ich auch Dank des Weges, des Camino, herausfand. Auf diesem Weg habe ich gelernt, der zu sein, der ich nun einmal bin. Mein Leben zu leben und mich nicht an anderen zu orientieren.  – 2012 entstand auf den Camino Frances eine Freundschaft, die mit nichts aufzuwiegen ist. Dafür bin ich sehr dankbar.

In den letzten Monaten/Wochen sind einige Dinge geschehen, die mich nachdenklich, aber auch ratlos gemacht haben. – Eines von mehreren Motiven, mich für einige Tage auf den Weg zu mir selbst zu machen.

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