Gemeinsame Kampagne #Bedenkzeit der autonomen Frauenberatungsstellen, Frauen-Notrufe und Frauenhäuser in NRW
Machen Sie mit bei der Postkarten-Aktion zur Sicherung der Fraueninfrastruktur in NRW!
Die Hilfsangebote zur Unterstützung von Gewalt betroffenen Mädchen und Frauen in NRW sind in ihrer Existenz gefährdet!
Am 8. März (internationaler feministischer Kampftag) starteten die rund 90 Mitgliedseinrichtungen der autonomen Frauenberatungsstellen, Frauen-Notrufe und Frauenhäuser in NRW eine gemeinsame Kampagne mit dem Titel:
#Bedenkzeit – Jetzt Geld beschaffen oder beraten? Jetzt beraten und übermorgen schließen?
Grund für diese Kampagne ist die prekäre finanzielle Lage der autonomen Frauenunterstützungseinrichtungen. Wir haben genug von jahrzehntelangen Forderungen und leeren Versprechungen.
Auch die FrauenBeratung + Selbsthilfe e.V Wuppertal beteiligt sich an der Kampagne. Es gibt uns nun seit mehr als 43 Jahren. Der Bedarf nach Unterbringung, Beratung und Begleitung von Frauen und Mädchen steigt überall jährlich und stetig an. Bei uns haben im Jahr 2022 insgesamt 946 Frauen Beratungs- und Gruppenangebote in der Frauenberatungsstelle angenommen. 2023 waren es insgesamt 1.932 Frauen.
Das Problem ist: Die von der Politik des Landes gefassten Beschlüsse zur finanziellen Unterstützung der Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen (Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Frauen-Notrufe) für 2024 bis 2027 decken nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Den immer größer werdenden „Rest“ zur existenziellen Absicherung der Einrichtungen müssen die gemeinnützigen Trägervereine selbst beschaffen – durch Spenden, Projektanträge und/oder Verhandlungen mit kommunalen Fördergeber:innen. Erhöhte Ausgaben und Mehrbedarfe durch die Tarifsteigerungen und Krisen wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg und die Energiekrise müssen gedeckt werden. Und noch immer gibt es kein Bundesgesetz, das einheitlich sicherstellt, dass Frauengewaltschutz überall in Deutschland ausreichend finanziert wird.
Auch wir, die Frauenberatungsstelle Wuppertal, sind lediglich zu 82% finanziert. Die Restkosten müssen durch kommunale Mittel, Spenden, Projektanträge, Sponsor:innen, Vorträge, Gruppen und Fortbildungen gedeckt werden. Schon jetzt gibt es einzelne Einrichtungen in NRW, die als Konsequenz der mangelhaften Finanzierung Beratungsstunden abbauen oder sogar Personalstellen streichen mussten. Und es ist absehbar, dass immer größer werdende Defizite nicht ausgeglichen werden können. In der Konsequenz werden immer mehr gewaltbetroffene Frauen und Mädchen vor verschlossenen Türen stehen.
Sollte die Landesförderung im gesamten Aufgabenbereich zur Unterstützung der von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen in NRW nicht zeitnah, verbindlich und planbar nachgebessert werden, wird die Fraueninfrastruktur landesweit strukturell mit ihren Hilfsangeboten in ihrer Existenz gefährdet!!!
Wir finden, dass die Finanzierung der Hilfestrukturen zur Prävention und Verhinderung von sexualisierter und häuslicher Gewalt an Frauen und Mädchen keine freiwillige Leistung sein darf, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden muss, an der sich alle staatlichen Ebenen zu beteiligen haben.
Wir fordern daher dringend:
- einen bundesweit einheitlichen Finanzierungsrahmen!
- eine Finanzierung zu 100%!
- eine Verwaltungskraft, die die Beraterinnen hinsichtlich des enormen Verwaltungsaufwands entlastet!
Wir fordern die Politik und das zuständige Ministerium zum sofortigen Handeln auf! Für eine gesicherte Finanzierung der Frauenhilfeeinrichtungen in NRW!
Wenn Sie uns unterstützen möchten gibt es folgende Möglichkeiten:
- Auf unserer Webseite können Sie eine Postkarte herunterladen, ausdrucken, unterschreiben und abschicken.
- Sie können sich Karten bei uns in der Beratungsstelle abholen und weiter verteilen!
- Den Hashtag, entsprechende Inhalte etc. bei Instagram teilen und verlinken!