Vier Wochen Kindertransport-Rad kostenlos testen

ADFC-Kindertransport-Rad startet in die 2. Saison

Im Mai letzten Jahres hat der Kreisverband RheinBerg-Oberberg des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ein Projekt zur umweltfreundlichen Mobilität und Nachhaltigkeit ins Leben gerufen: Ein Kindertransport-Fahrrad wurde jungen Familien für einen Monat kostenlos zur Erprobung überlassen. Bernhard Werheid, 1. Vorsitzender des Vereins und Ideengeber, ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis.: „Acht junge Familien haben im letzten Jahr von dem Angebot Gebrauch gemacht. Das Projekt ist sehr erfolgreich angelaufen.“

Anti-Elterntaxi Erlass

Das NRW-Verkehrsministerium hat am 19.02.2024 einen Erlass veröffentlicht, wonach Städte und Gemeinden rechtssicher die zeitweise Sperrung von Straßen vor Schulen verfügen können – und zwar auch vorsorglich. „Gerade jetzt, wo die Diskussion um die Elterntaxis wieder hochkocht, kann es für Eltern noch interessanter sein, ihre Kinder mit dem Transportrad zur Schule zu fahren“, meint Werheid. Das sei nicht nur umweltfreundlich, sondern spare möglicherweise auch Zeit, sollten tatsächlich Zufahrtsstraßen zum Schutz der Schülerinnen und Schüler gesperrt werden.

Kostenloses Kindertransport-Rad geht in die 2. Runde

Nicht jeder könne oder wolle sich ein Kindertransport-Rad sofort selber anschaffen, sagt der Fahrradexperte. Ab April können Eltern im Rheinisch-Bergischen Kreis deshalb das kostenlose Angebot des ADFC RheinBerg-Oberberg e. V. wieder nutzen. „Junge Familien haben auch dieses Jahr die Möglichkeit, sich unverbindlich und ganz ohne finanzielle Belastungen von den Vorteilen des umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels zu überzeugen“, freut sich der Vereinsvorsitzende. Der ADFC möchte einen praktischen Ansatz bieten, zumindest auf das Zweit-Auto zu verzichten. Aber auch der Spaß kommt beim Fahren mit dem Transportrad nicht zu kurz, wie alle bestätigten, die das Rad bisher ausgeliehen haben.

Einfache Ausleihe

Eltern können sich direkt an den ADFC wenden unter: Lastenrad [at] adfc-berg.de. „Wir setzen uns dann mit den Interessenten in Verbindung“ verspricht Bernhard Werheid. Vereinskollegin Sabine Krämer-Kox ergänzt: „Wir bringen das Rad sogar bis zu den Ausleihenden nach Hause, damit diese sich dort entspannt erst mal mit dem Fahrzeug vertraut machen können.“

Das Test-Rad des ADFC

Werheid erklärt, dass es sich bei dem Rad um ein „Chike e-kids“ handelt. In der Kabine aus stabilen Aluminiumrohren können zwei Kinder sitzen. Sie seien durch Fünfpunkt-Gurte optimal in den gepolsterten Sitzen gesichert, erklärt der Fahrradexperte. Der Verein hat einen zusätzlichen Halter beschafft, damit bei Bedarf auch ein Maxi-Cosy auf einem Sitz befestigt werden kann. Durch ein großes Panorama-Fenster haben die Kinder die Umgebung im Blick und sind komplett vor Regen geschützt. Für heiße Sommertage gibt es eine Netzabdeckung für die Kabine. Das Transport-Fahrrad habe drei Räder, sodass es nicht umkippen könne und verfüge über ein gefedertes Neigefahrwerk, erläutert Werheid. „Das hat sich schon bei meinem Alltags-Lastenrad bewährt, da kann man auch auf schlechten Straßen oder unbefestigten Wegen sicher und gut mitfahren“, sagt der passionierte Radfahrer. Mit knapp 192 cm Länge sei es nicht länger als ein normales Fahrrad, die maximale Breite betrage 73 cm, sodass es auch durch Türen passe. Es wiege mit Akku 38 Kilo. Ausgestattet sei es mit einem Mittelmotor, der von einem 504 Wh-Akku versorgt werde. „Die Schaltung funktioniert wahlweise automatisch oder kann auf manuell umgeschaltet werden“, erklärt Werheid.

Was ist bei der 4-wöchigen Erprobung generell zu beachten?

Sabine Krämer-Kox empfiehlt: „Zunächst sollten die Eltern das Fahren mit dem Lastenrad ohne Kinder üben, um sich mit dem Schalten, Fahr- und insbesondere dem Bremsverhalten vertraut zu machen. Erst, wenn die Eltern sich wirklich sicher fühlen, sollten die Kinder einsteigen.“ Jede Familie erhält eine persönliche Einweisung zum Gebrauch des Transportrades. Das zur Verfügung gestellte Kindertransport-Rad müsse von den Nutzern sorgfältig behandelt und gepflegt werden. Es sei zwar Vollkasko-versichert, solle aber dennoch in sicherer Umgebung abgestellt werden, um Schäden durch Vandalismus zu vermeiden.

Der ADFC-Vorstandsvorsitzende Bernhard Werheid weist darauf hin: „Jeder Verkehrsteilnehmer geht heutzutage ein gewisses Risiko ein, egal ob zu Fuß, mit dem Auto oder eben dem Lastenrad.“ Aber gerade der Umstieg auf das umweltfreundliche Fahrrad, betont Werheid, führe dazu, mehr Autos von der Straße zu bekommen und somit die Fortbewegung insgesamt zu verlangsamen, sicherer zu machen und die Aufenthaltsqualität in den Städten zu erhöhen. Im ersten Jahr der Ausleihe habe es keinerlei Probleme gegeben. „Alle Familien sind mit dem Fahrzeug gut zurechtgekommen und hatten viel Spaß“, resümiert er.

Alle Fotos © Bernhard Werheid

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