Wunsch zum Weltfrauentag: Mehr Frauen in Führungspositionen 

Zum 113. Mal wird am Freitag, 8. März, der Weltfrauentag gefeiert. Auch in Wermelskirchen, wo sich Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung zum Venus-Symbol, dem Gender-Symbol für die Frauen aufgestellt haben, um auf den Weltfrauentag aufmerksam zu machen.

Denn: Seit 1911, als der Tag zum ersten Mal begangen wurde, um weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam zu machen, ist zwar viel geschehen, „aber der Weltfrauentag ist auch heute noch sehr wichtig, weil es immer noch Bereiche gibt, in denen Frauen nicht die gleichen Chancen haben wie Männer“, sagt Dominique Neschen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wermelskirchen, die sich mehr Frauen in Führungspositionen wünscht. „Das setzt aber meist einen Fulltime-Job voraus und das ist für viele Frauen noch immer nicht vereinbar mit der Familienplanung.“ 

Auch in der Kommunalpolitik sind Frauen noch unterrepräsentiert. Das zumindest ergab eine Studie der FernUniversität in Hagen zur Verteilung der kommunalpolitischen Ämter im Jahr 2022, für die 80 Städte analysiert wurde. Das darf sich gerne ändern, wünscht sich Wermelskirchens Bürgermeisterin. Denn: „Der Politik vor Ort würde es guttun, wenn sie weiblicher wird“, sagt Marion Lück, die selbst parteilos ist, aber einen engen Draht zu den Frauen hat, die bereits heute in den demokratisch gewählten Parteien und Wählervereinigungen die Geschicke der Stadt mit lenken. „Frauen haben noch mal eine ganz andere Sichtweise auf Themen, die für eine Stadt von Relevanz sind und bringen zusätzliche Perspektiven und Erfahrungen in die Entscheidungsfindungen ein. Und das ist sehr wichtig!“ 

Auch in der Stadtverwaltung Wermelskirchen, in der aktuell insgesamt 344 Frauen (und 216 Männer) arbeiten. Dazu kommen noch 24 Auszubildende und junge Frauen, die derzeit ein Praktikum absolvieren (13 junge Männer). Die Frauen in der Verwaltung arbeiten in allen Bereichen der Stadt: Baubereich, Feuerwehr, Rettungsdienst. Kitas, Schulen und in allen Ämtern der Stadtverwaltung. Und: Wermelskirchen gehört zu den wenigen Kommunen, in der eine Frau Verwaltungs-Chefin ist: Bürgermeisterin Marion Lück wurde 2020 als erste hauptamtliche Bürgermeisterin in Wermelskirchen gewählt. 

Übrigens: „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ war die Hauptforderung des Internationalen Frauentags vor über 100 Jahren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts durften Frauen nämlich in nahezu keinem Land der Welt wählen. Heute ist das fast nicht mehr vorstellbar. Das Wahlrecht für Frauen ist inzwischen in fast allen Ländern der Erde erreicht. „Aber auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter sind wir noch nicht am Ende“, so Dominique Neschen. 

Beitragsfoto: Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung stellten zum Weltfrauentag am 8. März das Venussymbol, das Gender-Symbol für Frauen und Weiblichkeit, nach 
© Stadt Wermelskirchen / Kathrin Kellermann

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