Sanierungsstau: Politik platzt der Kragen

Straßen in Rhein-Berg sind gesperrt,
weil Ingenieure fehlen

Politiker kritisieren im Verkehrsausschuss des Kreises jahrelange Verzögerungen von Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen.

Guido Wagner beschreibt im Kölner Stadt-Anzeiger, daß seit Jahren beschlossene Straßensanierungs- und Ausbaumaßnahmen im Kreisgebiet offenbar wegen fehlender Ingenieure nicht realisiert werden. Beispielsweise die Kreisstraße 38 zwischen Overath-Kreutzhäuschen und Steinenbrück, bei der der untere Teil aber immer noch nicht saniert ist, Ende letzten Jahres abrutschte und dann wieder komplett gesperrt werden mußte.

Auch die seit 2021 bei der Starkregenflut unterspülte und seitdem gesperrte Straßenbrücke in Neuemühle im Eigenbachtal sei immer noch nicht erneuert worden. Für Rainer Deppe, CDU-Kreistagsmitglied und Regionalratsvorsitzender, sei das eine „unerklärliche Situation“. Zumal das Land ja zahlen würde, wenn der Kreis denn plane und baue. Seit Jahren tauche zudem keine Baumaßnahme aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis mehr bei der Beantragung im Regionalrat auf, weil offenbar nichts baureif sei. „Dabei bieten wir, und da spreche ich sicher auch im Namen meiner Regionalratskollegin Uli Ehren von den Grünen, unsere Unterstützung an.“ 

Drei Ingenieurstellen im Kreis sind nach wie vor unbesetzt. Auch für Bernhard Fleischer, kommissarischer Dezernent für Umwelt und Planung des Rheinisch-Bergischen Kreises, eine unbefriedigende Lage.


Jahr für Jahr müssen wir diesen traurigen Bericht so hinnehmen. Das kann man nicht mehr so unwidersprochen hinnehmen.

Rainer Deppe, CDU, zum Straßenbauprogramm des Rheinisch-Bergischen Kreises

Angesichts der aktuellen Straßensperrungen sei es wichtig, „andere Dinge etwas zurückzustellen“, dass erstmal die Straßen, die nicht mehr benutzbar sind, wiederhergestellt würden, schlug Deppe vor.

Mit der K 8 in Wermelskirchen-Hünger sei eine weitere Kreisstraße kaum noch befahrbar, wie Mike Galow (Die Linke) moniere. Ursula Ehren (Grüne) forderte, dass – wenn man mit eigenen Lösungen bei der Personalgewinnung nicht mehr weiterkomme –, der Kreis Alternativen ergreifen und sich externe Unterstützung etwa durch Fremdvergabe an einen Tiefbau-Generalunternehmer holen müsse.

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