Kürten kündigte Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht an.
Großdemonstration gegen den „populistischen Ascherfreitag“ werden am Freitag erwartet.
Das Kölner Verwaltungsgericht hat entschieden, daß die Veranstaltung „populistischer Ascherfreitag“ mit dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, im Kürtener Bürgerhaus stattfinden darf. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Die Gemeinde, so das Gericht, müsse entsprechend der Gleichbehandlung aller Parteien auch der AfD die Räume der Gemeinde zur Verfügung stellen. Kürtens Bürgermeister Willi Heider (parteilos) kündigte an, Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einzulegen. „Im Augenblick gehe ich davon aus, dass wir die AfD-Veranstaltung im Bürgerhaus haben werden und eine große Gegendemonstration rund um den Karlheinz-Stockhausen-Platz.“ Veranstaltung und Demonstration würden ein Verkehrschaos auslösen, so Heiders Prognose.
Ein Verkehrschaos rund um das Bürgerhaus ist absehbar, wenn selbst die Polizei von einer in Kürten nie gesehenen Großdemonstration ausgeht. „Die genauen Zahlen sind schwer zu prognostizieren, aber wir gehen von mehreren tausend Gegendemonstranten aus.“ Die Vorbereitung zum Schutz der Versammlungen liefen. Hundertschaften aus anderen Teilen des Landes seien angefordert worden.
Ursprünglich war die Veranstaltung „Für Demokratie und Vielfalt“ für Sonntag angemeldet. Nunmehr werde sie auf den Freitag vorverlegt. Mit der Polizei habe es bereits eine Reihe von Gesprächen gegeben.
Vorsorglich ist nicht nur der Stockhausen-Platz für die Gegendemonstration blockiert, sondern auch die Wipperfürther Straße bis zum Kreisel bei Aldi. Auf dem Platz ist eine Bühne auf der Ladefläche eines Lkw geplant.
Rund 30 Kürtener Vereine und Organisationen wollen mitmachen. „Das ist praktisch das ganze Dorf“, so Leo Wulf, Organisator der Kürtener Demonstration. „Ich gehe davon aus, dass in Kürten am Freitag ab 15 Uhr nichts mehr geht.“ Und wie all die potenziellen Demonstrationsteilnehmer von auswärts zum Stockhausen-Platz kommen sollen, ist ihm „schleierhaft“.
Wahrscheinlich ist, so heißt es von Teilnehmern Bergisch Gladbacher Netzwerk gegen rechts, dass es auch eine Demonstration auf dem Konrad-Adenauer-Platz gegen die AfD geben werde. Die Veranstaltung sei angemeldet und die Vorbereitungen sind weit gediehen.
Ein Argument für die Beibehaltung der Demonstration in Gladbach sei, dass Kürten schlecht zu erreichen ist.
Beitragsfoto © Frank Vincentz, GFDL (self made)