2023 ist die Website des Vereins mit finanzieller Unterstützung von Aktion Mensch barrierearm geworden. Im Rahmen der barrierearm gestalteten Website frischten alle Mitarbeiterinnen des Vereins ihre Kenntnisse in Leichter Sprache auf.
Im Vergleich zum Vorjahr erreichte die Allgemeine Frauenberatungsstelle für denRBK 9% mehr Klientinnen und führte 14% mehr Beratungsgespräche. Bei 54% der Beratungen war Gewalterfahrung das Thema der Klientinnen, Trennung und Scheidung mit 38% der zweithäufigste Beratungsanlass. „Multiproblemlagen von Klientinnen häuften sich: Häusliche Gewalt, finanzielle Belastung, Wohnungsnot, Sorge um die Kinder, psychische Belastungen durch die Krisen in der Welt – alles wirkte gleichzeitig auf die Klientinnen ein“, beschreibt Magdalene Holthausen, Leitung der Allg. Frauenberatungsstelle für den RBK. Ein Zeichen gegen jede Form von Beleidigung aufgrund des Aussehens setzten wir mit dem Film Embrace – Du bist schön, der im Bensberger Cineplex lief.
Die Mädchenberatungsstelle im RBK erreichte in unterschiedlichen Kontexten 289 Mädchen sowie 102 Multiplikator:innen und Vertrauenspersonen. „Themen in den Beratungen waren familiäre Probleme, sexualisierte, häusliche und digitale Gewalt, Essstörungen sowie psychische Belastungen“, so Magdalene Holthausen, Leitung der Mädchenberatungsstelle.
Mädchen stehen unter einem hohen Leistungsdruck von Seiten der Eltern und der Schule, aber als auch aus sich selbst heraus. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, wird durch Leistung kompensiert, oft eine Essstörung entwickelt. Ein auffällig mädchenspezifisches Thema ist die starke Kontrolle zu Hause. Dies führt zu dem Dilemma: „Ich halte es nicht mehr aus, ich muss hier raus“ einerseits, und andererseits „Ich muss bleiben, weil ich mich um meine Geschwister kümmern muss oder ich das meinen Eltern nicht antun kann.“
42 Frauen und 31 Kinder fanden 2023 Schutz im Frauenhaus. Die Aufenthaltszeit im Frauenhaus hat sich aufgrund der Wohnungsmarktsituation auffällig verlängert. Ruth Bernhardt, Leitung des Frauenhauses, erläutert dazu: „Einerseits ist dies problematisch für Frauen, die dringend einen Platz benötigen, auf der anderen Seite birgt dies auch eine Chance für die Frauen, die länger bleiben: Es verschafft ihnen Raum für Entwicklung, Verselbstständigung und Selbstbehauptung.“ Die Zahl der Frauen, die aus dem Frauenhaus heraus den Schritt in ein selbstständiges Leben in einer eigenen Wohnung schafften, hat sich im Vergleich zu 2022 mehr als verdoppelt, die Zahl der Frauen, die zurück zu den Gefährdern gingen, halbiert.