„Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel! Die Kinderbuchbrücke der Jella Lepman“

Eine Dokumentation von Andreas Steinhöfel zu Ehren von Jella Lepman, Gründerin der Internationalen Jugendbibliothek in München

Dokumentarfilm am 5. März um 19:30 Uhr im Film-Eck Wermelskirchen

Marie-Louise Lichtenberg, pensionierte Lehrerin in Wermelskirchen, Künstlerin und Gründerin des Leseclubs „Do it! Read a Book“, nunmehr Vorstandsmitglied des Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V., startet ein ambitioniertes Projekt: Im Film-Eck wird der Dokumentarfilm „Gebt uns Bücher, gebt uns Flügel! Die Kinderbuchbrücke der Jella Lepman“, Produzent: Andreas Steinhöfel, Leihgeberin: Stiftung Internationale Jugendbibliothek gezeigt. Der Eintritt ist kostenlos. Die Buchhandlung van Wahden stellt einen Büchertisch. 

Jella Lepman, jüdische Journalistin aus Stuttgart, Witwe, musste 1936 mit ihren beiden Kindern Nazideutschland verlassen um zu überleben. Nach Exilstationen in Italien und Großbritannien kehrte sie auf Wunsch der amerikanischen Militärregierung 1945 nach Deutschland zurück, mit dem Auftrag, sich um demokratische Bildungsarbeit vor allem für die Kinder zu kümmern. Die Kinder waren, wie in allen Kriegen, die unschuldigen Opfer. Sie hatten nicht nur ihre Kindheit verloren, sondern zu oft auch das Zuhause, die Eltern, die Familie. Sie hatten erst recht keine Bücher und wenn doch, dann waren sie von den Nazis gleichgeschaltet und voll von deren Ideologie.

Jella Lepman nahm die Aufgabe an und war überzeugt, dass Bücher ein Mittel der Verständigung sind und Grenzen überwinden können. Sie vertraute der „Magie der Kinderbücher“ und wollte eine „Völkerverständigung im Kleinen“ in Gang setzen und bei den Kindern beginnen. Sie hatte die Vision, eine Ausstellung mit internationalen Büchern zu organisieren und eine internationale Bibliothek zu gründen. Die Kinder sollten über die Bücher den Erwachsenen den Weg in eine bessere und demokratische Zukunft weisen.

Der Film beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Frau. Er passt sehr gut zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation, in der Rechtsextremisten und Faschisten wieder erstarken. Dazu kommen die niederschmetternden Ergebnisse der aktuellen Studien zur Lesekompetenz unserer Kinder und Jugendlichen. Beides zusammen kann unübersehbare Folgen für unsere Zukunft haben.

Der Film ist ein wichtiges Plädoyer für kulturelle Bildung und die Demokratie.

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