NIE WIEDER IST JETZT

Eine Frage der Menschlichkeit

Eine junge Frau, die namentlich nicht genannt werden möchte, hat mit anderen gemeinsam die Demonstration “Nie wieder ist jetzt” am 27. Januar um 16 Uhr vor dem Rathaus bei den Behörden angemeldet. Hier beschreibt sie, warum sie aktiv wird, was sie motiviert hat, sich einzumischen in die Verhältnisse.

Es kann uns alle treffen. Jeden einzelnen von uns. 

Unsere Kollegen, unsere Kunden, unsere Auftraggeber, unsere Pfleger, unsere Arzte, unsere Kassierer, unsere Postboten, unsere Zulieferer, unsere Nachbarn, unsere Freunde, unsere Familien – egal ob mit Migrationshintergrund oder ohne. Menschen die uns nahe stehen.

Nach Äußerungen zu den Treffen* und Plänen der AfD sucht man bislang in Wermelskirchen leider vergeblich. Weder in Instagram, noch in Facebook wurde es thematisiert. 

Umso empörter bin ich, als junge Person in Wermelskirchen, die unzählige Geschichten über die NS-Zeit von ihrem Opa erzählt bekommen hat, dass offenbar die meisten Menschen denken, dass es sie nicht betreffen würde. Ich habe unglaubliche Sorge, dass wir dabei sind, die Geschichte zu wiederholen, die ich so oft gehört habe. Diese Geschichte, die so schrecklich ist, dass ich sie mir kaum vorstellen kann. Diese Geschichte, die das Böse nahe kommen lässt, bis es einen innerlich auffrisst. 

Gerade deshalb ist die Zeit reif, selbst zu handeln, denn: Demokratie hat man nicht einfach so, die muss man leben! 

Antifaschistisch zu sein bedeutet, sich FÜR Demokratie, Liebe und Respekt einzusetzen, unabhängig davon, welche Hautfarbe, Religion, Herkunft oder sexuelle Orientierung jemand hat. Es reduziert den Menschen nicht auf Merkmale, die sich niemand dieser Menschen selbst ausgesucht hat. Es wertet nicht. Es vergleicht nicht. Es schließt niemanden aus. 

Antifaschistisch zu sein, ist dabei keine Frage von Linksextremismus – es ist eine Frage der Menschlichkeit. 

Umso wichtiger ist es in diesen Zeiten, laut zu werden, sich zu positionieren und dafür einzustehen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. 

Lasst uns gemeinsam laut werden. Nie wieder ist jetzt. 

*⁠Laut einer neuen ZEIT-Recherche war es bereits das 7. Treffen, bei dem Mitglieder der AfD involviert waren.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Claudia Grinda
    • 19.01.24, 17:06 Uhr

    Hallo,
    Danke an die junge Frau für ihren Mut und die Tatkraft! Wir kommen aus Radevormwald und Hückeswagen zur Unterstützung. Bei uns in Rade findet nichts statt und das obwohl das unsägliche Treffen der Werteunion hier stattgefunden hat.Ohne dass die Bürger es wussten, hat sich Maassen hier mit seinen Gesinnungsgenossen getroffen und hält Hof.Ich schäme mich dafür! Jetzt muss sich was ändern! Wir sind mehr und wir sind laut! Claudia Grinda

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