Die Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) haben ausreichend Fälle registriert, um den Beginn der diesjährigen Grippewelle festzustellen. In den letzten beiden Wochen des Vorjahres wurden allein 9.000 Grippefälle erfasst, wobei aufgrund von Meldeverzögerungen aufgrund der Feiertage wahrscheinlich noch mehr Fälle vorliegen.
Vereinfacht gesagt spricht man vom Beginn der Grippewelle, wenn in jeder fünften Patientenprobe Influenzaviren nachgewiesen werden. Insgesamt wurden dem Institut seit Oktober rund 16.600 Grippefälle gemeldet.
Laut dem aktuellen Bericht wurden zuletzt am häufigsten Influenza A(H1N1)pdm09-Viren festgestellt, von denen vor allem Kinder im Schulalter und junge Erwachsene betroffen sind. Das RKI erwähnt, dass dieser Subtyp erstmals während der Grippe-Pandemie 2009 auftrat, auch bekannt als “Schweinegrippe”. Seitdem zirkuliert er saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19.
Bei Grippewellen, in denen dieser Erreger dominierte, wurden bisher schwerwiegende Erkrankungen und Todesfälle bei jüngeren Erwachsenen und Kindern beobachtet, insbesondere wenn Vorerkrankungen vorlagen. “Insgesamt sind solche schweren Verläufe bei jungen Menschen jedoch selten.” Im Jahr 2022 begann die Grippewelle bereits im November. In den Jahren vor der Corona-Pandemie begann sie laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.
Im aktuellen Bericht wird empfohlen: “Alle Personen, für die die STIKO (Ständige Impfkommission) die Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich möglichst bald noch impfen lassen, falls dies noch nicht geschehen ist.” Dazu zählen unter anderem Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko.