Die distanzierte Mitte

Die Mitte der Gesellschaft wird zunehmend empfänglich für extremistische und demokratiefeindliche Ein- stellungen. Das zeigt die aktuelle Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Menschenfeindliche Einstellungen nehmen zu, ein Teil der Mitte radi- kalisiert sich.

Jede zwölfte Person in Deutschland teilt mittler- weile ein rechtsextremes Weltbild. Der Anteil an Befragten mit klar rechtsextremer Orientierung hat gegenüber den zwei bis drei Prozent in den vorangegangenen Jahren deutlich zugenommen und ist auf acht Prozent gestiegen. Dabei befürworten zum Beispiel mehr als sechs Prozent eine Diktatur mit einer einzi- gen starken Partei und einem Führer für Deutschland. 16 Prozent sind negativ gegen- über ‘Ausländern’ eingestellt.

Die Studie ‘Die distanzierte Mitte’ der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt, dass sich Teile der Mitte der Gesellschaft von der Demokratie distanzieren oder das Vertrauen in funktionierende Institutionen verloren haben. Populismus und antidemokratische und völkische Positionen sind auf dem Vormarsch.

Diese Ergebnisse sind nicht nur erschreckend, sondern gebieten konsequentes Handeln – von der Politik, aber auch aus der Gesellschaft selbst. Die Menschen verlangen zu Recht nach einem starken, handlungsfähigen und funktionierenden Staat. Aber auch die demokratische Mitte selbst ist gefordert, sich klar von menschenfeindlichen Einstellungen zu distanzieren’, so Martin Schulz, der Vorsitzende der Friedrich- Ebert-Stiftung. Die Mitte-Studien der Fried- rich-Ebert-Stiftung geben Auskunft über die Verbrei- tung, Entwicklung und Hin- tergründe rechtsextremer, menschenfeindlicher und antidemokratischer Einstel- lungen in Deutschland. Seit 2006 gibt die Fried- rich-Ebert-Stiftung (FES) etwa alle zwei Jahre eine neue Ausgabe der ‘FES-Mitte-Studie’ her- aus.

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