Die Cyberattacke und ihre Folgen im Kreis

Georg Watzlawek hat für das Bürgerportal Bergisch Gladbach die Folgen der Cyberattacke auf den IT-Dienstleister Südwestfalen IT dargelegt.

Neun Tage nach dem Hackerangriff seien wichtige Teile der Stadtverwaltung Bergisch Gladbach inklusive des Zahlungswesens lahmgelegt. Überweisungsträger und Fax würden reaktiviert und die Südwestfalen IT signalisiere, dass mit schnellen Lösungen nicht zu rechnen sei.

In der Nacht von Sonntag auf Montag vor gut einer Woche hatten Erpresser das System von Südwestfalen IT (SIT) gekapert und alle Daten verschlüsselt. 72 Kommunen verloren mit diesem Cyberangriff auf einen Schlag mehr oder weniger große Teile ihrer IT-Infrastruktur. Die Gemeinde Odenthal hatte, wie Wermelskirchen auch, die eigene Website verloren und mußte das Mail-System neu aufbauen.

Niemand könne derzeit verläßlich sagen, ob und in welchem Umfang die Südwestfalen IT ihre Arbeit wieder aufnehmen kann, und ob Daten von Bürger:innen abgeflossen sind. IT-Sicherheitsexperten wiesen daraufhin, dass in ähnlichen Fällen betroffene Unternehmen ihr gesamtes IT-System inklusive der Hardware über Wochen neu aufbauen mussten.

Seit Montag vergangener Woche seien Einrichtungen der Kreisverwaltung, die KFZ-Zulassungsbehörde, die Ausländerbehörde, das Sozialamt sowie der Bereich Elterngeld oder Schwerbehindertenangelegenheiten betroffen.

Alle Kommunen hätten das Problem, dass Südwestfalen IT so gut wie nicht kommuniziert; auf der Website des Unternehmens würden zwar tägliche Updates versprochen, was aber nicht geschehe. Eine nach außen erkennbare Krisenkommunikation findet, so Watzlawek, nicht statt.

Laut SIT-Website sei „in Abstimmung mit dem LKA und der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC-NRW) der Staatsanwaltschaft Köln“ eine Informationssperre verhängt worden, „um den Kriminellen keine Anhaltspunkte zu möglichen weiteren Verwundbarkeiten zu liefern“.

Bereits in der vergangenen Woche hatte ZAC-NRW die Ermittlungen an sich gezogen und am Montag bestätigt, dass es sich um Erpresser handele. Zu ihnen bestehe jedoch kein Kontakt.

Beitragsfoto © Markus Spiske auf Unsplash

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