Die Pressemitteilung des Sana-Klinikums in Remscheid entnehmen wir dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid
Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland und hat nicht nur für den Patienten, sondern auch für die Familie erhebliche Auswirkungen auf deren Leben. Jährlich erleiden in Deutschland bis zu 300.000 Menschen einen Schlaganfall, in der zertifizierten „Stroke unit“ (Schlaganfallspezialstation) des Sana-Klinikums werden pro Jahr bis zu 800 Patienten mit Schlaganfällen oder Schlaganfallverdacht behandelt.
Rund 50 bis 70 Prozent aller Schlaganfall-Erkrankungen könnten sich durch gezielte Vorsorgemaßnahmen und die Förderung einer gesunden Lebensweise verhindern lassen. Unter dem Motto „Selbsthilfe wirkt! – Zurück ins Leben nach Schlaganfall.“ macht die Schlaganfallhilfe darauf aufmerksam wie wichtig es ist, sich selbst einzubringen und klärt auf, wie dies gelingen kann. Denn nach einem Schlaganfall ist Vieles nicht mehr, wie es war. Neben der medizinischen und therapeutischen Behandlung haben Betroffene und ihre Angehörigen viele Fragen und Sorgen, vor allem aber möchten sie raus aus ihrer passiven Rolle.
„Die Aufklärung zum Thema Schlaganfall ist enorm wichtig“, so Prof. Dr. Sliwka, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologischen Klinik. Beim Schlaganfall zählt jede Sekunde: Durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn erhalten die Nervenzellen zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und sterben ab. Das Gehirn erleidet irreparable Schäden. Wer dies überlebt, muss oft mit einer dauerhaft bleibenden Behinderung kämpfen. „Deshalb ist unsere wichtigste Botschaft: „Sofort beim ersten Anzeichen handeln und gleich den Notruf wählen“, sagt Prof. Sliwka.
Ein Schlaganfall trifft die Meisten wie aus heiterem Himmel, aber manchmal gibt es auch Vorboten, die ernst genommen werden sollten. Auch leichte neurologische Symptome, wie z.B. temporäre Sehstörungen, kurzfristige Lähmungserscheinungen oder ungewöhnliche Kopfschmerzen, die wieder abklingen sind ein Warnsignal.
FAST: Kommt es zu einem Schlaganfall ist das immer ein Notfall und es muss unverzüglich der Rettungsdienst gerufen werden, der den Patienten dann in die nächstgelegene Stroke Unit bringt. Denn jede Minute zählt, um irreversible Hirnschäden zu verhindern. Um zu erkennen, ob jemand evtl. einen Schlaganfall hat, können auch Laien einen schnellen, einfachen Test durchführen, um die Situation besser einzuschätzen. Mit der Faustformel FAST können folgende Körperfunktionen überprüft werden:
Face: Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
Time: Zögern Sie nicht, wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.
Im Remscheider Sana-Klinikum ist die sogenannte „Stroke Unit“ als Versorgungseinheit für das Akutstadium eines Schlaganfalls in die Station integriert. Hier setzt das neue Konzept der „Comprehensive Stroke Unit“ an. „Damit setzen wir ein integriertes Versorgungskonzept um. Sind die Erstversorgung und Akuttherapie in der Stroke Unit abgeschlossen, bleiben die Patientinnen und Patienten auf der Station und wechseln nur ein paar Türen weiter in ein anderes Zimmer. So bleibt die pflegerische und ärztliche Betreuung in einer Hand. Das verbessert bei kürzeren Wegen die Kommunikation. Außerdem bleiben die Erkrankten im gewohnten Umfeld und werden von dem vertrauten Team versorgt. Das alles wirkt sich positiv auf den Genesungsprozess aus“, erklärt der Chefarzt.