Cisterscapes“: Europäischer Kulturwanderweg „Weg der Zisterzienser“ feierlich eröffnet

Auf rund 6.600 Kilometern verbindet er 17 Partner aus fünf europäischen Ländern – der Europäische Kulturwanderweg „Weg der Zisterzienser“. Dieser wurde jetzt feierlich eröffnet. Der Weg ist Teil des europäischen Vernetzungsprojektes „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting europe“, an dem der Rheinisch-Bergische Kreis und die Gemeinde Odenthal sich gemeinsam mit der Klosterlandschaft Altenberg beteiligen.

Der Name „Cisterscapes“ ist ein Wortspiel aus den englischen Wörtern „cistercians“ – Zisterzienser – und „landscape“ – Landschaft. Gemeint ist eine historische Kulturlandschaft zisterziensischer Prägung. „Der Weg greift den europäischen Gedanken an Zusammenhalt und Frieden auf und hat damit insbesondere in dieser Zeit, in der es schwere Krisen und Konflikten in Europa gibt, eine große symbolhafte Wirkung. Daher freue ich mich sehr, dass die Kultusministerkonferenz ‚Cisterscapes‘ als deutschen Kandidat für das Europäische Kulturerbe-Siegel nominiert hat. Ich bin, aufgrund der hervorragend geleisteten Arbeit, von der Verleihung des Siegels im kommenden Frühjahr überzeugt,“, so Landrat Stephan Santelmann.

Hintergrund zum „Cisterscapes“-Netzwerk

Das „Cisterscapes“-Netzwerk bildet einen repräsentativen Ausschnitt von ehemals mehr als hundert aktiven Zisterzienserklöstern in Europa. Ihr Ziel ist es, die Bedeutung der historischen Kulturlandschaften einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und ein Bewusstsein für die Notwendigkeit europäischer Vernetzung zu schaffen. „Sich vernetzen, voneinander zu lernen und auf kultureller Ebene auszutauschen, so wie es die Zisterzienser von Beginn an getan haben – diese Idee greift das Projekt gekonnt auf“, so Xandra Wildung, Projektverantwortliche beim Rheinisch-Bergischen Kreis. 

Gemeinsam hat sich das Netzwerk als deutscher Kandidat für das Europäische Kulturerbe-Siegel qualifiziert. Mit der Eröffnung des rund 6.600 Kilometer langen „Weg der Zisterzienser“ ist jetzt ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Europäischen Kulturerbe-Siegel erreicht. Vernetzung und regelmäßiger Austausch waren seit jeher das Erfolgsrezept der Zisterziensermönche. Auf den Spuren der „weißen Mönche“ verbindet der Weg der Zisterzienser heute wieder die Menschen und Landschaften von „Cisterscapes“. Das Europäische Grundprinzip einer Einheit in der Vielfalt, getragen von gemeinsamen Werten, liegt Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe im Erbgut. Der neue europäische Kulturwanderweg verbindet reizvolle Landschaften von Polen, Tschechien und Slowenien über Deutschland und Österreich bis ins französische Burgund. „Ich danke unseren Partnern der Klosterlandschaft Altenberg, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und der Gemeinde Odenthal für das hohe Engagement und den regen Austausch mit den vielen Akteuren. Dies wirkt sich sehr positiv auf das Gesamtprojekt aus,“ betont Landrat Johann Kalb aus Bamberg, von wo die Initiative für das Gesamtprojekt ausging. „Ich freue mich sehr, dass wir als Gemeinde Odenthal mit unserer Klosterlandschaft Altenberg Teil dieses europäischen Vernetzungsprojektes sind“, so Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts.

Exkurs: Europäische Kulturerbe-Siegel Seit 2011 zeichnet die Europäische Union (EU) u.a. Kulturdenkmale, Gedenkstätten, Kulturlandschaften und mit einem Ort verbundenes immaterielles Kulturerbe mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel (EKS) aus. Für eine derartige Auszeichnung qualifiziert sind Stätten, die symbolisch und beispielhaft für die europäische Einigung sowie die Ideale und Geschichte Europas bzw. der Europäischen Union stehen und diese Bedeutung mit geeigneten Aktivitäten zum Ausdruck bringen. Mit dem EKS soll das Zugehörigkeitsgefühl der europäischen Bürgerinnen und Bürger zur EU und der Zugang zum europäischen Kulturerbe erleichtert werden. Ein zentrales Kriterium für eine EKS-Stätte ist daher die europäische Dimension, sie sollte einen grenzübergreifenden Charakter aufweisen und für ein besonderes Ereignis oder gar Epoche der europäischen Geschichte stehen.
Insbesondere junge Menschen sollen über altersgerechte und mehrsprachig aufgebaute Bildungsangebote für das europäische Kulturerbe, die gemeinsamen Werte sensibilisiert werden. Zudem wird bei den EKS-Stätten Wert auf eine qualitativ hochwertige Besucherinfrastruktur gelegt, unter anderem die Präsentation der Geschichte, Besucherinformation und Ausschilderung betreffend. Die jeweilige Stätte soll als nachhaltiges touristisches Ziel bekannt gemacht werden. Somit steht nicht Massentourismus im Vordergrund, sondern ein umweltfreundliches und nachhaltiges Management.
Quelle: Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK): Europäisches Kulturerbe-Siegel. Handreichung für interessierte Bewerberstätten, Stand 22.05.2023, hier: S.1

Beitragsfoto: Der Europäische Kulturwanderweg „Weg der Zisterzienser“ wurde feierlich eröffnet von Martina Zanner, Waldsassen; Bürgermeister Daniel Vinzens, Ebrach; Xandra Wildung, Projektleiterin „Cisterscapes“ Europäisches Kulturerbe-Siegel; Bürgermeister Robert Lennerts, Odenthal; Landrat Johann Kalb, LK Bamberg; Landrat Stephan Santelmann, Rheinisch-Bergischer Kreis; Elke Reichert, Dezernentin Rheinisch-Bergischer Kreis; Bürgermeister Martin Franke, Rehburg-Loccum (v.l.n.r.); Bildquelle: Butte

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