„Es ist 5 vor 12“

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und Vereine im Bergischen rufen zur Teilnahme an einer großen Demonstration vor dem Landtag in Düsseldorf am Donnerstag 19. Oktober, auf. Unter dem Slogan „Es ist 5 vor 12“ beginnt die Kundgebung dort um 11.55 Uhr. 

In Solingen hoffen die sozialen Träger, die unter dem Dach des „Forums Jugend und Soziales“ agieren, auf zahlreiche Beteiligung an einer großen Demonstration auch aus den Nachbarstädten. Die Veranstaltung mit dem Motto „Wir sind am Limit!“ beginnt am Samstag, 21. Oktober, um 12.00 Uhr vor dem Rathaus Solingen und bewegt sich von dort in einem Protestzug zum Fronhof, wo eine Kundgebung stattfindet.

„Solingen bleib(t) sozial!“

PROTESTMARSCH AM 21.10. IN SOLINGEN

Es ist 5 vor 12: Die soziale Infrastruktur Solingens und von ganz NRW ist in höchster Gefahr. Denn Lohnsteigerungen und Preisanstieg drohen sowieso vielerorts chronisch unterfinanzierten Angeboten wie dem Offenen Ganztag oder Pflegeeinrichtungen die Luft abzudrehen.

Soziale Institutionen in Solingen schlagen Alarm. „Mitarbeitende und Träger sozialer Angebote sind am Limit“, heißt es in einem Aufruf, den das „Forum Jugend und Soziales Solingen“ und die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in der Stadt Solingen“ gemeinsam veröffentlichen. Zu den Initiatoren gehören Verbände wie die Diakonie, die Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische oder das Deutsche Rote Kreuz ebenso wie Vereine und Stadtteilinitiativen, die sich um die soziale Gestaltung der Klingenstadt kümmern.

Protestmarsch mit Kundgebung

Damit das soziale Klima nicht ganz baden geht, rufen sie für Samstag, 21. Oktober 2023, 12 Uhr, zu einem Protestmarsch mit Kundgebung auf. Treffpunkt ist der Walter-Scheel-Platz vor dem Rathaus.

„Das Wasser steht uns finanziell bis zum Hals“, erklärt auch Ulrike Kilp, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Solingen: „Besonders das Land muss dringend handeln: im Sinne der Menschen im Land und in den Kommunen.“

Soziale Infrastruktur auf der Kippe

Die soziale Infrastruktur stehe nicht nur in Solingen, sondern in ganz NRW auf der Kippe, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf zur Demo. Egal ob Kindertageseinrichtungen oder Offener Ganztag, Pflegeeinrichtungen oder Angebote für Menschen mit Behinderungen, Angebote zur Integration von Geflüchteten, Schuldnerberatung oder Jugendförderung – überall wüssten Einrichtungen sozialer Angebote und Menschen, die auf sie angewiesen sind, nicht mehr, wie es weitergehen soll. Die Probleme seien vielschichtig: Es fehle an Geld, an klaren rechtlichen Standards, um die Qualität der Arbeit zu sichern, und an verlässlichen Perspektiven für die Zukunft. Damit seien auch keine attraktiven Rahmenbedingungen möglich, um dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen.

Sterben sozialer Einrichtungen

Bereits seit Jahren gehörten Mangelverwaltung zum traurigen Alltag sozialer Einrichtungen. Nun sei aber ein Kipppunkt erreicht und das Sterben von Einrichtungen und Angeboten habe begonnen. Wenn die Politik sich jetzt nicht für eine umfassende Verbesserung einsetze, drohten der Wegfall zahlreicher sozialer Angebote und große gesellschaftliche und politische Probleme.

„Jetzt Haltung zeigen!“

Diakoniegeschäftsführerin Kilp hofft, dass viele Menschen in Solingen dem Aufruf der sozialen Verbände und Vereine folgen und am 21. Oktober zum Protestmarsch vor das Rathaus kommen: „Es ist wichtig, jetzt Haltung zu zeigen: für eine solidarische Stadtgesellschaft, in der wir auch in Zukunft Verantwortung füreinander wahrnehmen.“

„Wir sind am Limit – Solingen bleibt sozial!“ • Protestmarsch mit Kundgebung • Samstag, 21. Oktober 2023, 12 Uhr • Walter-Scheel-Platz vor dem Rathaus

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