Bereits 70 Einbrüche und Einbruchsversuche in Schulen hat es in diesem Jahr im gesamten Gebiet des Rheinisch-Bergischen Kreises gegeben. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger auf der Basis von Informationen der Kreispolizei.
Die Diebe hätten es in der Regel auf Elektronik abgesehen, auf Tablets, Laptops oder Beamer, also Gerätschaften, die in Corona-Zeiten forciert angeschafft worden waren. Nun zeige sich „wie vor wenigen Tagen beim Einbrecherbeutezug in Rösrath durch zwei Schulen und eine Kita eine dunkle Folgeerscheinung der Digitalisierung“. Der Schaden gehe mittlerweile in die Hunderttausende.
Im gesamten vergangenen Jahr habe die Polizei lediglich 23 Einbrüche und Einbruchsversuche in Schulen im Kreisgebiet verzeichnet. Und das aktuelle Jahr sei erst zur Dreivierteln vorüber und die für Einbrecher „hilfreiche“ dunkle Jahreszeit gerade erst im Anmarsch.
In Wermelskirchen habe die Stadtverwaltung nach einer Reihe von Schuleinbrüchen im Sommer reagiert und für die Ferien sämtliche mobilen Elektronikgeräte aus den Schulen holen und an einem sicheren Ort deponieren lassen.
In Bergisch Gladbach setze man auf speziell gesicherte abschließbare Ladevorrichtungen in den Schulgebäuden. Zudem seien die Geräte allesamt gesperrt und könnten im Falle eine Diebstahls von den Dieben nicht verwendet werden.
„Nach den Corona-Jahren sind die Schulen besser mit Technik ausgestattet und daher auch für Einbrecher attraktiver.“ Mit diesen Worten zitiert die Zeitung den Sprecher der Polizei im Kreis, Christian Tholl.
Unbekannte hatten im Sommer 20 solcher gesicherter Tablet-Computer aus der Grundschule in Moitzfeld erbeutet, 40 weitere aus der Albert-Einstein-Förderschule des Kreises in Rösrath. In der Nacht vor Herbstferienbeginn wurden erneut Laptops und iPads im Gesamtwert von mehr als 10 000 Euro in Rösrather Grundschulen gestohlen.
„Wir ermitteln natürlich unter Hochdruck an allen Tatorten jeweils auch mit dem Erkennungsdienst“, so Tholl. Denn neben der Beute sei häufig auch der durch die Einbrecher an und in den Gebäuden angerichtete Sachschaden enorm.
Die Kreispolizei bittet Anwohner von Schulen, verdächtige Beobachtungen der Polizei unter (0 22 02) 20 50 zu melden. „Auf die Mithilfe sind wir neben verstärkter eigener Präsenz bei Streifen rund um Schulen auch weiterhin angewiesen“, so Polizeisprecher Tholl.
Beitragsfoto: Aufgebrochene Lehrerfächer – Die Zahl der Schuleinbrüche hat ich dieses Jahr schon mehr als verdreifacht. © Polizei Rhein-Berg