Haus Eifgen: Es gab Rabbath

Christian Hinz spielte Solo-Bass im Haus Eifgen

VON KAI LANGENKAMP

15 Gäste hatten sich im Saal eingefunden, trotz Sonntagnachmittag und bestem Spät-Sommerwetter, als Christian Hinz die Bühne betrat. Schon die Haltung des gewaltigen Instruments ist anders, als man es kennt; halb liegend balanciert der Hals auf der Schulter des Künstlers, der Bogen hüpft unglaublich filigran und präzise über die (erstaunlich dünnen) Saiten. Eine Flut von Tönen perlt aus dem Instrument, so dass die Besucher grosse Augen machen. Verbunden mit kleinen Anekdoten über Musiker mit und ohne Orchester, Bogenhaltung (es ist kompliziert, kann man zusammenfassen), traditionelle und originelle Lehrer (unter anderem der legendäre Francois Rabbath aus der Überschrift, für den der Künstler extra nach Paris pendelte). 

Dazu immer wieder eigene Stücke oder Bearbeitungen von Werken zeitgenössischer Kollegen, manchmal begleitet von einer Bordunstimme (aus einem Gerät, das aussieht wie ein chinesischer Radiowecker, aber ganz anders klingt). Auf Fragen aus dem Publikum ging Christian Hinz sehr informativ und unterhaltsam ein. Schließlich gab es sogar noch einen kleinen Blues mit enormen Slides auf der hohen Saite. 

Am Ende der guten Stunde konnte Christian Hinz in ein verzaubertes Publikum schauen und bekam einen langen Applaus. Da der gute Mann in Köln wohnt, versuchen wir, ihn gerne beizeiten nochmal einzuladen. Vielleicht, nein: ganz gewiß finden sich dann ein paar mehr Musikbegeisterte. Unsere Reihe handgemachter neuer Musik geht am 18.11.23 weiter, mit Madras Special und Charlotte Daun.

Beitragsfoto © Kai LANGENKAMP

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