“Vielfalt” Ausstellung von Malerei und Fotographie

Prof. Wil Sensen und weitere 5 Künstler im Kultur-Haus Zach

Mit dem Altstadtfest am vergangenen Wochenende endete auch die Ausstellung “arcobi – WIR LEBEN KUNST!” von dem Künstlerpaar Andrea Th. und Frank Ifang. Doch schon am kommenden Sonntag, 17.09.2023 wird die nächste Ausstellung um 11:00 Uhr mit einer Vernissage im Hückeswagener Kultur-Haus Zach an der Islandstraße eröffnet. Unter dem Titel “Vielfalt” werden verschiedene Malereien und Fotographiekunst von gleich sechs verschiedenen Künstlerinnen zu sehen sein.

Einer der Künstler ist der in Radevormwald lebende Professor Wil Sensen. Der über 80-jährige gebürtige Wuppertaler war u.a. als Dozent an der Bergischen Universität in Wuppertal, aber auch international tätig und ist auch heute noch in der Kunstszene aktiv. Nach der Ernennung zum Professor für “Freie Gaphik” im Alter von 23 Jahren erhielt er ein Jahr später auch ein Arbeitsstipendium des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie. Auf seinen Studienreisen führte sein Weg beispielsweise nach Frankreich, in die Schweiz, aber auch nach Bangkok, Koh Samui, Australien und Singapur. Im Jahr 1982 nahm er am “Grand Prix Award of Space” der “2nd International Miniature Print Exibition” im südkoreanischen Seoul teil. In den folgenden Jahren folgten verschiedene Auszeichnungen, u.a. im Jahr 1993 bei der 5. internationalen Graphik-Biennale im japanischen Wakayama und bei der ersten internationalen Graphik-Triennale im National Centre of Fine Art in Kairo. Seit den 50-er Jahren sind seine Werke bei diversen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Mit seinem Spiel von Strich und Schraffur, Öl sowie Farb- und Bleistift, Übermalung und Aussparung und der Akzent zu Zeit und Raum, lässt der bergische Künstler impressionistische und expressionistische Malereien und Graphiken entstehen.

Neben seinen Werken werden auch Bilder seiner Frau Grit Sensen zu sehen sein. Die im Jahr 1940 in Bergneustadt geborene Künstlerin absolvierte ein Studium als Goldschmiedin, gefolgt von einer Ausbildung als Metallbildhauerin und Silberschmiedin sowie einem Studium an der Werkkunstschule Wuppertal in der Goldschmiedeklasse. In den Jahren 1988 und 1991, als ihr Mann eine Gastprofessur an der Australien National University in Canberra übernimmt, lässt Grit Sensen neue Objekte mit Eindrucken ihrer Reisen durch Südostasien und Australien entstehen. Seit 2003 schlägt ihr Herz insbesondere für Malerei in der klassischen Technik Öl auf Leinwand und stellt bei ihren Werken häufig essbare Gegenstände in den Mittelpunkt. Die Objekte sind sehr unterschiedlich in ihrer Größe, von tragbaren Zweifingerringen bis zu mannshohen Wächterfiguren. Parallel zu den Objekten entstanden Zeichnungen und später Monotypien, einer Technik, in der Grit Sensen zu verblüffenden neuen Ergebnissen kam. Ab 2003 malt sie Bilder in der klassischen Technik Öl auf Leinwand. Seit dieser Zeit finden sich in ihrem malerischen Œuvre fast nur noch Arbeiten, die sich auf Essbares beziehen. Ihre Bilder sind stets klar in der Komposition, einige enthalten neben den Objekten typografische Elemente und mit der Zeit wurden ihre Werke immer monumentaler, sei es mit riesigen Baguettebildern oder großen Spargel- oder Zitronenabbildungen. Neben dem Essbaren sind auch immer wieder Blumen ein Thema ihrer Werke.

Dritte im Bunde ist Petra Frixe, eine ehemalige Schülerin von Prof. Wil Sensen. Nach dem Studium für Kunst, Design und freie Graphik an der Bergischen Universität erhielt sie im Jahr 1992 einen Förderpreis ihrer Uni und ein Jahr später dann einen Lehrauftrag für Druckgraphik. 1993 wurde sie mit dem 2. Preis im Kunstwettbewerb der GEFA ausgezeichnet. Seit den 90-er Jahren sind ihre Werke immer wieder bei Gruppenausstellungen zu sehen. Bei der Ausstellung im Kultur-Haus Zach werden Arbeiten von ihr gezeigt, die sich mit Naturphänomenen und dem Klimawandel auseinandersetzen. Die Anregungen hierzu stammen von selbst Erlebtem, beispielsweise Luftaufnahmen der Antarktis, die den dramatischen Wandel dokumentieren. In ihrer künstlerischen Umsetzung lässt sie abstrakte Arbeiten, angereichert mit Zeichen, Spuren und Fragmenten auf Leinwand, Papier und Holz entstehen.

Der im Iran geborene und heutige Wuppertaler Künstler und Galerist Hassan Hashemi ist ebenfalls ein ehemaliger Schüler von Prof. Wil Sensen. Nach einem Kunst- und Design-Studium in Teheran lebt er seit 1987 in Wuppertal und hat dort ein weiteres Studium in Kunst und Design absolviert. In den 90er Jahren erhielt er einen Lehrauftrag an der Bergischen Uni und war in den Jahren 2007 und 2008 auch als Dozent für das “von-der-Heydt-Museum” tätig. Hassan Hashemi konzentriert sich bei seinen Arbeiten auf die Abstraktion in Anlehnung an das Informelle. Dabei gelingt es ihm immer wieder, durch die spezielle Art seines Pinselstrichs scheinbar Unkontrolliertes unter Kontrolle zu bringen. Es entstehen unabschließbare Bildräume, in denen es keine starren Strukturen gibt – alle Elemente sind Teil einer Struktur, die sich zu bewegen scheint. Architektur und Landschaft werden maximal in Andeutungen verarbeitet, die Konzentration liegt auf der Farbkomposition. Auch die Werke von Hassan Hashemi waren bereits auf verschiedenen Ausstellungen, internationalen Messen in Frankfurt und beim internationalen Kunstmarkt in Düsseldorf zu sehen.

Abgerundet wird diese vielfältige Ausstellung mit neuen Werken des in Hückeswagen lebenden Künstlerpaares Andrea Th. und Frank Ifang. Beide sind im Bereich Fotomalerei unterwegs und spielen bei ihren Arbeiten insbesondere mit Formen und Farben, die sowohl durch Licht und Schatten als auch durch aufwendige technische Konfigurationen entstehen. So erschaffen sie komplexe Bilder, die Landschaften oder Figuren und Personen suggerieren, der Betrachter aber auch Interpretationsspielraum hat. Die beiden Künstler, die auch die Agentur “arcobi – WIR LEBEN KUNST!” führen, konnten bereits bei der vorhergehenden Ausstellung im Kultur-Haus Zach die Besucher begeistern und zum Austausch anregen. In der nun beginnenden Ausstellung werden neue Bilder von ihnen zu sehen sein.

“Wir freuen uns sehr, dass wir nahtlos eine weitere Ausstellung im Kultur-Haus Zach anbieten und damit unser Kulturangebot bereichern können. Mit Prof. Wil Sensen konnten wir in Zusammenarbeit mit Andrea Th. und Frank Ifang einen Künstler gewinnen, der sogar international tätig war und bekannt ist. Besonders spannend ist auch, dass bei dieser Ausstellung auch ehemalige Schüler von ihm mit dabei sind und so ein bunter Mix verschiedener Stilrichtungen entsteht, passend zu dem Motto Vielfalt”, erzählen Detlef Bauer und Stefan Noppenberger vom Trägerverein. “Daher laden wir alle Interessierte zur Vernissage ein, um mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und spannende Informationen zu den Werken und deren Entstehung zu erfahren”. 

Nach der Vernissage am Sonntag ist die Ausstellung noch bis zum 03.11.2023 während der regulären Veranstaltungen im Kultur-Haus Zach zu sehen. Darüber hinaus können auch individuelle Besichtigungstermine vereinbart werden. Der Eintritt zur Vernissage und zur Ausstellung ist frei. 

Beitragsfoto: Bildbeispiele von A. und F. Ifang

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