673 000 Zuzüge nach NRW im Jahr 2022 – höchste Zuzugszahl seit 1949

Düsseldorf | Im Jahr 2022 sind 672 810 Personen aus dem Ausland oder den anderen Bundesländern nach Nordrhein-Westfalen zugezogen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, wurde damit die bisher höchste Zuwanderungszahl in NRW seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland erreicht. Gegenüber dem Jahr 2021 gab es 69,2 Prozent mehr Zuzüge (2021: 397 589 Personen). Maßgeblich für die hohe Zuwanderung waren Zuzüge aus dem Ausland, die mit 529 453 mehr als doppelt so hoch ausfielen als ein Jahr zuvor (2021: 257 874).

Mit einem Anteil von 43 Prozent an allen Zuzügen aus dem Ausland hatten die aus der Ukraine Zugezogenen (226 592 Personen) hier eine besondere Bedeutung, da Menschen von dort infolge des Krieges vielfach Schutz auch in NRW suchten.

389 444 Personen wanderten im Jahr 2022 aus Nordrhein-Westfalen in das Ausland oder in andere Bundesländer aus; das waren 10,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (2021: 351 725).

Der Wanderungsgewinn fiel im Jahr 2022 mit 283 366 Personen signifikant höher aus als im Vorjahr (2021: +45 864). Ein höherer Zuzugsüberschuss wurde in der Geschichte des Landes nur im Jahr 1953 verbucht (damals: +323 528).

Die Zahl der Fortzüge in das Ausland belief sich im Jahr 2022 auf 241 825; das waren 18,4 Prozent mehr als im Jahr 2021 (damals: 204 214). Per Saldo sind im vergangenen Jahr 287 628 Personen mehr aus dem Ausland nach NRW zugewandert als dorthin fortgezogen.

Die Zahl der Zuzüge nach NRW aus anderen Bundesländern fiel mit 143 357 höher aus als im Vorjahr (2021: 139 715), während die Zahl der Fortzüge in die anderen Bundesländer nahezu konstant blieb (2022: 147 619; 2021; 147 511). Damit war die Wanderungsbilanz zwischen NRW und den anderen Bundesländern im Jahr 2022 wie in den meisten Vorjahren negativ; der Überschuss der Fortzüge fiel mit −4 262 Personen aber geringer aus als ein Jahr zuvor (2021: −7 796 Personen).

Regional betrachtet konnten im Jahr 2022 alle 396 nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden Wanderungsgewinne verbuchen. Lediglich für die Gemeinden Weeze im Kreis Kleve und Wegberg im Kreis Heinsberg hat das Statistische Landesamt Wanderungsverluste ermittelt.

Das Wanderungssaldo des Rheinisch-Bergischen Kreises beträgt +4.134 Personen (gegenüber 1.175 im Jahr 2021), das des Oberbergischen Kreises +5.009 (963).

Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist ein Überschuss von 3.427 (Zugezogene minus Fortgezogene) zu verzeichnen. Davon entfallen 3.291 auf die Ukraine. Das Saldo in Wermelskirchen beträgt 447 bei einem Anteil 404 Ukrainern.

Beitragsfoto © Maria-TheodoraAndrikopoulou (Pexels)

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