Mittwoch, 31. Mai 2023, 22.25 Uhr auf ARTE und in der MEDIATHEK
Die aus Georgien stammende Schriftstellerin Nino Haratischwili ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen in Deutschland. 500 000 Exemplare wurden allein im deutschsprachigen Raum von ihrem Roman „Das achte Leben (Für Brilka)“ verkauft. Das 1.200 Seiten starke Epos „Das achte Leben (Für Brilka)“ wurde vielfach preisgekrönt und gefeiert. Das Buch wurde mittlerweile in 25 Sprachen übersetzt.
Ihr neuer Roman ‚Das mangelnde Licht’ handelt von einem Land am Rande Europas, von einem Land am Rande Russlands und von einem Krieg. Der im Februar 2022 (ein Tag nach Beginn des Krieges in der Ukraine) erschienene Roman spielt abermals in Georgien, in Tiflis in der Umbruchszeit der 90er Jahre. Er spielt in einer Zeit, in der Kriminalität immer mehr die Staatsgewalt ersetzt, in der der Staat in Korruption und Gewalt versinkt und in der er für seine Bürger keinerlei Sicherheit mehr garantieren kann, in der das Leben einem Überlebenskampf gleicht.
Auf mehr als 800 rauschhaften Seiten erzählt Haratischwili von vier jungen Frauen aus Tiflis durch eine klug mit der Gegenwart verschränkte Retrospektive. Drei der vier Freundinnen treffen sich 2019 in Brüssel bei einer Ausstellung von Fotografien der Kriegsreporterin Dina nach vielen Jahren wieder. Es sind Schwarz-Weiß-Fotos, Bilder aus der Zeit ihrer Jugend, die dem Roman den Takt geben. Anhand der Bilder wird in Rückblenden die gemeinsame Geschichte durch die Ich-Erzählerin Keto erinnert.
Eva Gerberding hat Nino Haratischwili nach Tiflis begleitet. Die Dokumentation taucht mit Archivmaterial, Interviews und kleinen Spielszenen ein in das Georgien der 1990er Jahre.
In der ARTE-Mediathek verfügbar.