Jürgen Hardt, MdB (CDU): 30 Jahre Brandan­schlag auf Familie Genç – niemals vergessen!

Am kommenden Dienstag ist es 30 Jahre her, dass junge Rechtsextreme das Wohnhaus der Familie Genç angezündet haben. Fünf Frauen und Mädchen wurden getötet. Jürgen Hardt (CDU), Bundestagsabgeordneter aus Solingen, Remscheid und Wuppertal II, erinnert sich:

Die Bilder haben wir alle noch im Kopf, die Gefühle, die wir dabei empfunden haben, schmerzen immer noch. Ich bin froh, dass das Gedenken immer noch eine zentrale Rolle in unserem gesellschaftlichen Leben in Solingen und in ganz Deutschland spielt. Das muss es auch, denn das Gedenken hilft uns allen, dass wir Zusammenhalt in Solingen und über die Stadtgrenzen hinaus schaffen.

Ich bin in diesen Tagen mit meinen Gedanken bei der Familie Genç, die ich mittlerweile nach vielen Treffen und Gesprächen gut kenne und die ich bewundere ob ihrer menschlichen Größe. Sie sind trotz des grausamen Mordanschlags auf ihre Familie in Deutschland, ja sogar in Solingen geblieben. Vor allem Mevlüde Genc, die leider letztes Jahr verstorben ist, hat mit ihren Worten „Lasst uns Freunde sein!“ maßgeblich zu diesem Miteinander beigetragen. Ich weiß nicht, ob wir ohne ihre Großherzigkeit und Barmherzigkeit das so gut geschafft hätten. In ihrem Wikipedia-Eintrag wird sie zurecht „Friedensbotschafterin“ genannt.

Heute, in einer Zeit, in der das Miteinander von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund immer noch eine große Herausforderung ist, brauchen wir diese Erinnerungskultur mehr denn je. Denn Fremdenhass ist nach wie vor in zu vielen Köpfen verankert. Das Erinnern und Gedenken hilft, ein Zeichen gegen Rassismus und Rechtspopulismus zu setzen.

Beitragsfoto: Nach der Wahl von Joachim Gauck zum Bundespräsidenten 2012. Mevlüde Genç war damals Mitglied der Bundesversammlung

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.