KulturScouts Bergisches Land beim 6. KulturScouts FORUM
Ein Diskurs auf Augenhöhe zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Kulturvermittelnden – das stand im Mittelpunkt des diesjährigen KulturScouts Forums, das nach zweijähriger Corona-Pause jetzt wieder im LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs in Solingen stattfand. Rund 80 Schülerinnen und Schüler aus 13 unterschiedlichen Klassen − darunter je eine Klasse von der Gesamtschule Kürten, der Leonardo da Vinci Sekundarschule Overath sowie der LVR-Schule am Königsforst aus Rösrath − nahmen dabei sieben Workshops verschiedener KulturOrte genauer unter die Lupe, probierten neue Angebotsformate wurden aus und reflektierten diese.
Die jungen KulturScouts, als Expertinnen und Experten der Zielgruppe, konnten so ihre Erfahrungen, Meinungen, Ideen und Wünsche in Bezug auf eine zielgruppenorientierte kulturpädagogische Arbeit einbringen. „Das Besondere an unserem FORUM ist, dass wir den Schülerinnen und Schülern ganz genau zuhören! Es ist ihr Projekt, das sie mitgestalten können. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch, der Prozess steht im Vordergrund“, berichtete Projektkoordinatorin Ninon Noack.
Vielfalt von Kultur mit Spaß selbst ausprobieren
Nach einer Begrüßung durch die Moderatorin Britta Weyers verteilten sich die Jugendlichen auf sieben unterschiedliche Stationen, an denen getüftelt, ausprobiert und experimentiert wurde. Während aus dem „Maschinenhaus“ die kleine Nachtmusik ertönte, machte ein Streichquartett der Bergischen Symphoniker in seinem Workshop Musik hautnah erlebbar und produzierten die Teilnehmenden beim Angebot des LVR-Industriemuseums Papiermühle Alte Dombach einen eigenen Stop-Motion-Film. Auch bei dem Angebot des Neanderthal Museums, Steinzeitmesser aus einer Feuersteinklinge herzustellen, vernahm man konzentriertes Werkeln. Turbulent ging es hingegen beim Theaterworkshop des Theaters und Konzerthauses Solingen zu, wo die Jugendlichen ihre Talente als angehende YouTube-Stars unter Beweis stellten.
In einer Abschlussrunde berichteten die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen einer Podiumsdiskussion über das Erlebte. Neben den vielen neuen und kreativen Ideen, die die Schülerinnen und Schüler mitnahmen, war auch das Kennenlernen und der Austausch unter den KulturScouts des Bergischen Lands ein wichtiger Aspekt der Veranstaltung.
Über das Projekt
Seit 2015 begeben sich die KulturScouts auf Spurensuche, erleben Musik und Theater hautnah, erkunden Kunst im Freien und stellen sich Rätseln und vielen weiteren Herausforderungen. Dabei lernen sie Kunst und Kultur vor Ort oder digital kennen, wobei sie aus einem großen und facettenreichen Angebot der 27 teilnehmenden KulturOrte wählen können. Durch den „Umwelt-Bonus“ haben die KulturScouts die Gelegenheit, bis zu drei Fahrten pro Schuljahr zu unternehmen. Dabei können sie viel entdecken: den Alltag eines Bergmanns, Skulpturen und Musik im Freien, Kunst aus Papier und auf Leinwand, von Bergisch Gladbach über Leichlingen bis nach Mettmann und Wuppertal.
Das vielfältige Programm richtet sich an die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen und orientiert sich an dem Lehrplan der Schulen. KulturOrte werden zu Orten des außerschulischen Lernens, der Begegnung und des gemeinsamen Entdeckens von kunst- und kulturhistorischen Themen in der direkten Umgebung.
Um allen Schülerinnen und Schülern eine Teilnahme zu ermöglichen, werden sämtliche Kosten übernommen. Die Realisierung des Projekts findet in Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsstelle KulturScouts Bergisches Land, getragen vom Rheinisch-Bergischen Kreis, sowie dem Kreis Mettmann, dem Oberbergischen Kreis und den Städten Remscheid, Solingen und Wuppertal statt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW fördert die KulturScouts Bergisches Land. Neben den sechs beteiligten Kreisen und Städten unterstützen die Initiative der OrdensträgerInnen e.V. und die Dr. Jürgen Rembold Stiftung das achte Projektjahr finanziell. Darüber hinaus fördert die Kultur- und Umweltstiftung der Kreissparkasse Köln als diesjähriger Träger der Umwelt- und Mobilitätspatenschaft das Projekt. Die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsunternehmen RVK ermöglicht eine reibungslose An- und Abfahrt der KulturScouts.
Teilnehmende Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis Albert-Einstein-Schule (Rösrath), Friedrich-Fröbel-Schule (Bergisch Gladbach), Gesamtschule Kürten, Johannes-Gutenberg-Realschule (Bensberg), Johannes-Löh-Gesamtschule (Burscheid), Leonardo da Vinci Sekundarschule (Overath), LVR-Paul-Klee-Schule (Leichlingen), LVR-Schule am Königsforst (Rösrath), Nelson-Mandela-Gesamtschule (Bergisch Gladbach), Sekundarschule Wermelskirchen, Städtisches Gymnasium Wermelskirchen
Teilnehmende Kultureinrichtungen Kreis Mettmann: LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford (Ratingen), Neanderthal Museum (Mettmann), Stellarium Erkrath – das Planetarium der Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl e. V. und deutsches Schloss- und Beschlägemuseum Velbert Oberbergischer Kreis: LVR-Freilichtmuseum Lindlar, LVR-Industriemuseum Kraftwerk Ermen & Engels (Engelskirchen), Museum und Forum Schloss Homburg (Nümbrecht) Remscheid: Bergische Symphoniker – Orchester der Städte Remscheid und Solingen GmbH, Deutsches Röntgen-Museum, Teo Otto Theater, Westdeutsches Tourneetheater Remscheid GmbH Rheinisch-Bergischer Kreis: Bergisches Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe (Bergisch Gladbach), Kunstmuseum Villa Zanders (Bergisch Gladbach), LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland: Außenstelle Overath und Archäologiewerkstatt Gut Eichthal, LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach (Bergisch Gladbach), Schulmuseum Bergisch Gladbach – Sammlung Cüppers, SinnesWald (Leichlingen) Solingen: Deutsches Klingenmuseum, Kunstmuseum Solingen, LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs, Theater und Konzerthaus Solingen, Zentrum für verfolgte Künste Wuppertal: Bandwebermuseum Wuppertal, Begegnungsstätte Alte Synagoge, Von der Heydt-Museum, Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester, Skulpturenpark Waldfrieden
Beitragsfoto: KulturScouts der LVR-Schule am Königsforst, Rösrath, und des Emma-Herwegh-Gymnasiums, Remscheid, beim Workshop des Neanderthal Museums „Steinzeitmesser“. Foto: Marisol Valqui Julius