Schnupperfahrt im Kindertransport-Rad

Vier Wochen Kindertransport-Rad des ADFC kostenlos testen

VON SABINE KRÄMER-KOX

Der ADFC RheinBerg-Oberberg ruft ein Projekt zur umweltfreundlichen Mobilität und Nachhaltigkeit ins Leben: Ein Kindertransport-Fahrrad wird jungen Familien für einen Monat kostenlos zur Erprobung überlassen. Bernhard Werheid, 1. Vorsitzender des Vereins und Ideengeber, erzählt: „Wir wohnen in der Nähe einer Schule, da entsteht täglich viel Verkehr, Lärm und Stress, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zum Unterricht fahren. Ich habe mir gedacht, es wäre doch toll, wenn alle mit dem Fahrrad in die Schule kämen“. Nicht jeder indes will oder kann sich ein Kindertransport-Rad sofort anschaffen. Werheid überlegte weiter, junge Familien müssten die Möglichkeit haben, solch ein Gefährt erst einmal kostenlos auszuprobieren. Und so war die Idee geboren.

Durch das kostenlose Angebot des ADFC RheinBerg-Oberberg haben Familien jetzt die Möglichkeit, sich unverbindlich und ohne finanzielle Belastungen von den Vorteilen des umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels zu überzeugen; ein praktischer Ansatz, zumindest auf das Zweit-Auto zu verzichten.

Probefahrt auf dem Burscheider Familien- und Umweltfest

Das klimafreundliche Kindertransport-Rad mit Elektroantrieb wird am Sonntag, dem 23. April, zwischen 11 und 18 Uhr im Rahmen des Familien- und Umweltfests in Burscheid am Info-Stand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in der Hauptstraße vorgestellt. Eltern und Kinder haben die Möglichkeit zu einer ersten Probefahrt. Bernhard Werheid hat selber vier Enkelkinder, und berichtet: „Die Kids finden es super-cool, mit mir im E-Lastenrad eine Spritztour zur Eisdiele oder zum Spielplatz zu unternehmen“.

Das Test-Rad des ADFC

Werheid informiert, dass sich der Verein für ein Chike e-kids entschieden habe. Er beschreibt, dass in der Kabine aus stabilen Aluminiumrohren zwei Kinder sitzen können. Sie seien durch Fünfpunkt-Gurte optimal in den gepolsterten Sitzen gesichert. Auch ein Maxi-Cosy könne auf dem Sitz befestigt werden. Durch ein großes Panorama-Fenster haben die Kinder die Umgebung im Blick und sind komplett vor Regen geschützt. Für heiße Sommertage gibt es eine Netzabdeckung für die Kabine. Das Transport-Fahrrad habe drei Räder, sodass es nicht umkippen könne und verfüge über ein gefedertes Neigefahrwerk. 

„Das hat sich schon bei meinem Alltags-Lastenrad bewährt, da kann man auch auf schlechten Straßen oder unbefestigten Wegen sicher und gut mit fahren“, sagt der passionierte Radfahrer. Mit knapp 192 cm Länge sei es nicht länger als ein normales Fahrrad, die maximale Breite betrage 73 cm, sodass es auch durch Türen passe. Es wiege mit Akku 38 Kilo. Ausgestattet sei es mit einem Mittelmotor, der von einem 504 Wh-Akku versorgt werde. „Die Schaltung funktioniert automatisch oder kann auch auf manuell umgeschaltet werden“, erklärt Werheid.

Kinderlastenräder sind ein Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität

Ein Kinderlastenrad ist speziell für den Transport von Kleinkindern ausgelegt und bietet eine sichere und bequeme Möglichkeit für Familien, sich in Stadt und Land fortzubewegen. Wer keine Gelegenheit hat, das Kindertransport-Rad auf dem Umweltfest in Burscheid zu testen, kann sich auch direkt an den ADFC wenden unter: Lastenrad [at] adfc-berg.de. „Wir setzen uns dann mit den Interessenten in Verbindung“ verspricht Bernhard Werheid.

Was ist bei der 4-wöchigen Erprobung generell zu beachten?

Der Fahrradexperte empfiehlt: „Zunächst sollten die Eltern das Fahren mit dem Lastenrad ohne Kinder üben, um sich mit dem Schalten, Fahr- und insbesondere dem Bremsverhalten vertraut zu machen. Erst, wenn die Eltern sich wirklich sicher fühlen, sollten die Kinder einsteigen.“ Die Familie wird in jedem Fall eine Zusammenfassung der wichtigsten Verkehrsregeln erhalten, d. h. wo gefahren werden darf oder wo nicht und auch darüber, wo und wie das Lastenrad abgestellt werden kann. 

Das zur Verfügung gestellte Kindertransport-Rad müsse von den Nutzern sorgfältig behandelt und gepflegt werden. Es sei zwar Vollkasko-versichert, solle aber dennoch in sicherer Umgebung abgestellt werden, um Schäden durch Vandalismus zu vermeiden. Der ADFC-Vorstandsvorsitzende weist darauf hin: „Bei jedem Projekt gibt es potenzielle Gefahren und Herausforderungen. Jeder Verkehrsteilnehmer geht heutzutage ein Risiko ein, egal ob zu Fuß, mit dem Auto oder eben dem Lastenrad.“ Aber gerade der Umstieg auf das umweltfreundliche Fahrrad, betont Werheid, führe dazu, mehr Autos von der Straße zu bekommen und somit die Fortbewegung insgesamt zu verlangsamen, sicherer zu machen und die Aufenthaltsqualität in den Städten zu erhöhen.

Alle Fotos © ADFC RheinBerg-Oberberg (Klicken Sie auf das Bild um die Ansicht zu vergrößern)

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