Den Beitrag der Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis entnehmen wir dem Bürgerportal Bergisch Gladbach:
Zum heutigen „Aktionstag der älteren Generation“ informiert die Polizei Rhein-Berg die Seniorinnen und Senioren über Betrugsmaschen, die im Moment wieder stark Umlauf sind – von Schockanrufen über Whatsapp-Betrug bis hin zu falschen Polizisten. Und gibt klare Verhaltenstipps.
Seit Jahresbeginn hat es bereits 18 Fälle gegeben, in denen ältere Menschen von den Betrugsgeschichten so beeindruckt waren, dass sie bis zu fünfstellige Bargeldbeträge oder andere Vermögenswerte an die Täter und Täterinnen ausgehändigt haben.
Seien Sie also besonders in folgenden Fällen auf der Hut:
Schockanrufe:
Sie erhalten einen Anruf, in dem eine weinende, verzweifelt klingende Stimme vorgibt, Ihr Sohn oder Ihre Tochter zu sein. In der Folge dieser Schockanrufe wird durch angebliche Polizeibeamte erklärt, dass Ihr Kind z.B. einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun ins Gefängnis müsse. Diese Inhaftierung sollen Sie dann durch Zahlung einer Kaution vermeiden.
Es gibt in Deutschland diese Form der Kautionszahlung nicht, wie man es vielleicht aus amerikanischen Filmen kennt. Weder Polizei noch Staatsanwaltschaft oder Gericht werden Sie hier telefonisch auffordern Zahlungen zu leisten! Legen Sie sofort auf! Versuchen Sie selbst Ihren Sohn oder Ihre Tochter zu erreichen. An dieser Stelle wird der Betrugsversuch sofort offenbar. Erreichen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter nicht, informieren Sie die Polizei.
WhatsApp Betrug:
Sie erhalten eine WhatsApp Nachricht einer unbekannten Nummer. Der Sender der Nachricht gibt sich als Ihr Sohn/Ihre Tochter oder sonstiger Bekannter oder Angehöriger aus. Die Person erklärt, dass ihr Handy kaputt gegangen sei und sie daher ein neues Gerät mit einer neuen Nummer organisieren musste.
Weitere Beratungen erhalten Sie beim Kommissariat für Kriminalprävention/Opferschutz unter 02202 205–430 bis -434.
Im weiteren Gespräch geht es dann um angeblich dringend benötigtes Geld. Zum Beispiel werden Sie um eine Überweisung von Geld gebeten, um das besagte neue Handy zu bezahlen oder eine andere dringende Banküberweisung vorzunehmen, weil auf dem neuen Handy angeblich das Online-Banking noch nicht funktioniert.
Überweisen Sie kein Geld! Versuchen Sie immer erst Ihre Angehörigen über die Ihnen bekannten Rufnummern zu erreichen.
Europol- oder Interpol-Anrufe
Diese Masche ähnelt der bereits bekannten Betrugsvariante der falschen Polizeibeamten. Kriminelle geben sich am Telefon als Mitarbeitende der europäischen Polizeibehörde Europol aus und setzten Sie mit erfundenen Geschichten unter Druck. Im Einzelnen können dies Straftaten sein, in die angeblich Sie selbst, Angehörige oder Freunde verwickelt sind. Die falschen Europol- oder Interpol-Mitarbeiter fordern die potenziellen Geschädigten auf, an ein extra eingerichtetes Konto für Kryptowährung sowie an ein Konto in Übersee hohe Geldmengen zu transferieren.
Überweisen Sie keine Gelder! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Geben Sie keine persönlichen Informationen preis!
Weitere Betrugsmethoden
Auch weitere Betrugsmaschen wie falsche Bankmitarbeiter oder falsche Microsoftmitarbeiter sind weiterhin zu verzeichnen. Fühlen Sie sich nicht zu sicher, dass Sie diesen Tätern widerstehen könnten!
Die Betroffenen sind nicht nur hochbetagte Seniorinnen und Senioren; auch studierte „Mitt-50er“ befinden sich unter den Opfern. Die Täter arbeiten äußerst geschickt, sind rhetorisch sehr gewandt und sprechen Sie ganz bewusst auf einer emotionalen Schiene an.
Betroffene berichten im Nachgang nicht selten, dass Sie vorher um diese Tricks wussten, in der konkreten Situation aber nicht in der Lage waren, sich zu widersetzen.
Ihr einzige Chance: Legen Sie sofort auf! Sie dürfen sich unter keinen Umständen in ein Gespräch verwickeln lassen! Lassen Sie unterdrückte oder unbekannte Rufnummern zunächst auf einen Anrufbeantworter auflaufen! Betrüger werden in aller Regel keine Nachricht hinterlassen.
Besprechen Sie solche Anrufe mit vertrauten Personen oder mit der Polizei. Setzen Sie sich mit diesem Phänomen auseinander und besprechen Sie solche (Not-)Fälle auch mit Ihren Angehörigen.