Ausstellung “Sichtweisen” im Kultur-Haus Zach
Am kommenden Sonntag, den 26.03.2023 startet eine neue Ausstellung im Hückeswagener Kultur-Haus Zach an der Islandstraße, die bis zum 28.05.2023 zu sehen ist. Bereits zum vierten Mal ist der Hückeswagener Maler Erwin Graumann zu Gast im Kulturhaus und präsentiert seine Ausstellung “sichtweisen”. Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vernissage am Sonntag (26.03.2023) um 11:00 Uhr, bei dem der Maler auf seine Werke eingeht, Informationen über seine Bilder gibt und für Fragen der Besucherinnen zur Verfügung steht.
Das Motto der Ausstellung verweist auf die Einstellung zu dem, was Menschen sehen und was ihnen begegnet, aufgrund ihrer Vorerfahrungen, ihrer Haltung und ihres Wissens. Auch wie der/die Betrachter*in augenblicklich gestimmt ist, spielt bei der Betrachtung der Bilder immer eine Rolle. Die Sichtweise bestimmt also mit über den Zugang zu etwas, ob es nun Menschen, Tiere, Gegenstände oder eben auch Bilder sind.
Die Bilder von Erwin Graumann sind ungegenständlich, abstrakt, wie dies vielfach genannt wird. Sie sind nicht Darstellungen von etwas, sondern sie sind Farbe und Form. Für den/die Betrachter:in der gezeigten Bilder bedeutet dies, dass im Bild nichts zu finden ist, das etwa einer Person, einem sonstigen Lebewesen oder einer Landschaft entspricht. Sieht man dennoch für sich etwas Derartiges im Bild, so ist dies kein Problem. Man sollte sich eher fragen, wie das Bild auf einen wirkt, nicht, was im Bild dargestellt ist. Dann ist der/die Betrachter:in auf der richtigen Spur. Die Bilder des Hückeswagener Künstlers entstehen während des Malen. Sie sind nicht vorgeplant oder entworfen. Das Ergebnis steht also nicht von vornherein fest. Man kann in diesem Zusammenhang von prozessorientiert sprechen, im Unterschied zu ergebnisorientiert.
Erwin Graumann ist 1948 in Bamberg geboren und hat dort bis 1971 gelebt, bevor er zum Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen nach Wuppertal gezogen ist. Seit 1980 wohnt er in Hückeswagen. Zunächst war Graumann Lehrer an einer Remscheider Grundschule und seit 1982 an der Hauptschule in Radevormwald. In beiden Schulformen hat er auch im Fach Kunst unterrichtet.
Von früher Kindheit an wurde in ihm das Interesse für Malen und Zeichnen geweckt. Dieses bestand auch in seiner Zeit als Schüler fort. Als Jugendlicher hat er in Bamberg Ausstellungen besucht und dabei auch Werke einiger informeller Künstler:innen kennengelernt, deren Kunstauffassung ihn nachhaltig beeindruckt und schließlich auch geprägt hat. Es geht beim Informel nicht um einen Stil, sondern um eine Sichtweise, eine künstlerische Haltung, aus der heraus gemalt wird, sowie um die Abwendung vom Gegenstand und um Spontaneität beim Schaffensprozess. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand 2011 hat er sich verstärkt wieder dem Malen von Bildern gewidmet. Neben den Ausstellungen im Kultur-Haus Zach hat Graumann in Schwerte, in Bamberg und zuletzt im Haus Martfeld in Schwelm ausgestellt. Auch waren seine Werke bei verschiedenen Gruppenausstellungen vertreten.
Nach der Vernissage am kommenden Sonntag ist die Ausstellung bis Sonntag, den 28.Mai jeden Samstag in der Zeit von 10.30 bis 11.30 Uhr sowie während der regulären Veranstaltungen im Kultur-Haus Zach zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Beitragsfoto © E. Graumann