Freiwillige Feuerwehren: Empfehlungen zur Integration von Älteren und Menschen mit Behinderung

Wie können Ältere und Menschen mit Behinderung bei den Freiwilligen Feuerwehren mitwirken? Dieser Frage gingen Forscher:innen der Bergischen Universität im Rahmen eines Forschungsprojektes nach. Anhand der Ergebnisse entwickelte das Team einen Leitfaden mit Handlungsempfehlungen.

Das 2018 gestartete Forschungsprojekt ActIFF „Alt und Aktiv – Jung und Inklusiv in der Freiwilligen Feuerwehr“ wurde von der Unfallkasse NRW gefördert. Beteiligt waren die Wuppertaler Fachgebiete Methoden der Sicherheitstechnik/Unfallforschung (Prof. Dr.-Ing. Uli Barth) sowie Produktsicherheit und Qualität (PD Dr.-Ing. Nadine Schlüter).

Das Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Vorgehenskonzeptes, um die Partizipation Älterer und Menschen mit Behinderungen in die sogenannte Unterstützungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehren praktisch zu ermöglichen. Das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz in NRW (BHKG) ermöglicht Freiwilligen Feuerwehren, Personen aufzunehmen, die nicht in der Einsatzabteilung tätig werden. „Dieser Personenkreis kann und sollte angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels in Deutschland eine wichtige Personal- und Wissensressource in der Freiwilligen Feuerwehr bilden“, erklärt die federführende Projektmitarbeiterin Marie-Claire Ockfen.

Im ersten Teil des ActIFF-Projektes erarbeitete das Projektteam, angelehnt an die verschiedenen Funktionen in Einsatzabteilungen, die notwendigen Soll-Kompetenzen und Tätigkeiten für verschiedene Rollen in Unterstützungsabteilungen. Auf Basis dieser Ergebnisse wurden im zweiten Teil des Projektes die Ist-Kompetenzen Älterer und Menschen mit Behinderung und somit potenzieller „ActIFF“-Feuerwehrmitglieder erhoben und den Soll-Kompetenzen gegenübergestellt werden. „Aus den dadurch gewonnenen Erkenntnissen wurden in Workshops gemeinsam mit den Interessensgruppen geeignete Methoden zur Kompetenzentwicklung sowie deren Implementierung in die Freiwillige Feuerwehr eruiert”, so Ockfen. Im Rahmen mehrerer Jahresfachtagungen der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. wurden die Zwischenergebnisse vorgestellt.

Zum Projektende präsentierten die Forscher:innen die finalen Ergebnisse Ende Februar bei einer wissenschaftlichen Abschlussveranstaltung und diskutierten mit den Teilnehmenden den weiteren Transfer in die Praxis. Die Diskussion lieferte erste Ansätze, die erlangten Erkenntnisse in die Kommunen und an die Anwendenden zu bringen.

Mit Blick auf die konkrete Umsetzung werden Vertreter:innen der beiden beteiligten Fachgebiete in Kürze die Resultate, darunter insbesondere ein entwickeltes Excel-Tool zur Kompetenzmessung und -entwicklung, dem Feuerwehrausschuss der Unfallkasse NRW in Münster vorstellen. Vom kooperativen Partner der Unfallkasse NRW ist angedacht, die Interessensgruppen in den Kommunen und deren Freiwilligen Feuerwehren mithilfe einer Broschüre im Umsetzungsprozess zu unterstützen. www.msUniversu.uni-wuppertal.de

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