Stadtverwaltung sucht neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

VON KATHRIN KELLERMANNN

Wenn es um die Besetzung von offenen Ausbildungsstellen zur Notfallsanitäterin oder Notfallsanitäter geht, hat Simon Felbick, Sachgebietsleiter Rettungsdienst bei der Stadt Wermelskirchen, kein Problem. Über 100 Bewerbungen sind auf der Rettungswache für zwei offene Ausbildungsplätze eingegangen. „Darüber sind wir auch sehr glücklich, weil wir ganz dringend Nachwuchs für den Rettungsdienst ausbilden müssen“, sagt Felbick.

Denn: Ausgebildete Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter werden gerade in fast allen Städten und Unternehmen gesucht. In Wermelskirchen arbeiten derzeit 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vier Auszubildende im Rettungsdienst, zwei weitere Auszubildende kommen in diesem Jahr dazu. „Leider ist der Markt jedoch wie leergefegt, weil alle auf der Suche sind“, sagt Simon Felbick.

Das Problem ist auch Stefan Houbertz, Haupt- und Personalamtschef der Stadtverwaltung, bekannt: „Dass ein Job in der Verwaltung krisensicher ist, ist für viele Bewerberinnen und Bewerber in diesen Zeiten nicht mehr so interessant, weil auch in der freien Wirtschaft Fachkräfte händeringend gesucht werden. Und im Vergleich zur Bezahlung im öffentlichen Dienst ist das Gehalt in manchen Branchen besser“, gibt er offen zu. Vorteil für einen Job in der Stadt sei hingegen, „dass es ein sehr sinnhaftes Arbeiten ist, wenn man sich für die eigene Stadt und deren Bürgerinnen und Bürger einsetzt“, so Houbertz. 

Der große Vorteil Wermelskirchens mit der direkten Anbindung an die Rhein-Schiene ist bei der Suche nach Fachkräften jedoch auch ein Nachteil, weiß Bürgermeisterin Marion Lück: „Wir haben im Umfeld zu viele Großstädte, die schnell zu erreichen sind und spezielle Jobs bieten. Und machen wir uns nichts vor: Fachkräfte werden überall händeringend gesucht.“

Personalmanagement wird deshalb auch in der Stadtverwaltung immer wichtiger: „Wir bieten seit einiger Zeit Nachqualifizierungen an“, sagt Stefan Houbertz. „Wer eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich absolviert hat und in die Verwaltung wechselt, wird von uns durch einen Verwaltungslehrgang nachqualifiziert für die Aufgaben im öffentlichen Dienst. So können wir auch Quereinsteiger fit für die Aufgaben in verschiedenen Sachgebieten machen.“

„Dauerbrenner“ in den Ausschreibungen der Stadt sind übrigens Stellenanzeigen für Erzieherinnen und Erzieher und Fachangestellte für Bäderbetriebe. Neu hinzugekommen sind Stellen, die in der Verwaltung erstgeschaffen werden mussten, wie Klimaschutzmanager oder Mobilitätsmanager. „Auf diese Bereiche werden wir in den kommenden Jahren verstärkt unseren Fokus legen, weil Klimaschutz und nachhaltige Mobilität immer wichtiger werden, um die Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück. Auch die Position der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt ist aktuell vakant.

„Wir arbeiten intensiv daran, die Verwaltung als Arbeitgeberin noch attraktiver zu gestalten“, heißt es vom Haupt- und Personalamtschef. „Das müssen wir auch, um mit Wirtschaftsunternehmen mithalten zu können.“ Vor allem bei der Vereinbarkeit von Familie kann die Stadtverwaltung besonders punkten.

Daneben werden umfangreiche Qualifizierungsangebote sowie neue Aufstiegs- und Förderprogramme für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angeboten. Auch ein vielfältiges betriebliches Gesundheitsmanagement sowie eine betriebliche Altersvorsorge sorgen für zusätzliche Anreize. Ebenso gehören Corporate benefits, also Mitarbeiterangebote mit Sonderkonditionen namhafter Hersteller und Marken, zum Angebot.

Gesucht wird nicht nur über die Website der Stadt, auf der unter www.wermelskirchen.de regelmäßig die zu besetzenden Stellen aufgelistet werden, sondern auch über Job- und Karriereportale wie zum Beispiel Interamt, Indeed oder Karriere NRW. Auch über die Social Media Kanäle der Stadt werden die Angebote gestreut. „Wir versuchen über verschiedene Wege möglichst viele interessierte Menschen zu erreichen, um wichtige Positionen in der Stadtverwaltung zu besetzen“, so Marion Lück.

Verstärktes Augenmerk wird dabei auch in der Stadtverwaltung auf die Ausbildung gelegt. „Es ist vielen Menschen gar nicht bewusst, in wie vielen verschiedenen Bereichen wir ausbilden“, sagt Stefan Houbertz. „Die Bandbreite ist sehr groß, die wir anbieten.“ Die Ausbildungsmesse „Connect“ am Samstag, 4. März, ab 12 Uhr im Bürgerzentrum sei deshalb eine ideale Möglichkeit, um das leicht angestaubte Image der Verwaltung abzuschütteln. „Leider haben wir das Problem, dass in vielen Köpfen die Verwaltung immer noch als nicht modern angesehen wird, was sich aber längst geändert hat“, sagt Marion Lück. „Von daher freuen wir uns auf Bewerberinnen und Bewerber, die Lust haben, uns kennenzulernen und Team und Stadt zu verstärken.“

Info:
Stellenausschreibungen listet die Stadt Wermelskirchen auf der städtischen Website 
www.wermelskirchen.de/aktuelles/stellenangebote/. Dort gibt es auch die Möglichkeiten, den JOBletter per Mail zu abonnieren, um keine neue Stellenanzeige zu verpassen. Der JOBletter ist kostenlos und kann gezielt für den gewünschten Bereich (Verwaltung, Sozial- und Erziehungsdienst, Handwerk und Technik, Brandschutz und Rettungsdienst, sonstige Berufe, Praktika oder Ausbildung) ausgewählt werden. 

Beitragsfoto: Der Rettungsdienst der Stadt Wermelskirchen sucht Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter. John Paulo Ellano, Andre Schulze, Stefanie Vuidar und Fabian Manke (von links) freuen sich auf Verstärkung fürs Team. Foto: Stadt Wermelskirchen / Kellermann

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