Der Verband der gesetzlichen Krankenkassen mahnt die Politik, die Einführung der elektronischen Patientenakte zu forcieren. Ärzte sollten verpflichtet werden. Das geht aus einer Mitteilung von heise.de hervor.
Demnach fordert der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) von der Regierung mehr Eile, die Nutzung der elektronischen Patientenakte auszubauen. Die Verbandsvorsitzende Doris Pfeiffer wird mit folgenden Worten zitiert: “Die Koalition will jetzt das Prinzip umdrehen: Jeder Bürger soll eine elektronische Patientenakte bekommen, wenn er nicht aktiv widerspricht. Das unterstützen wir. Die Ärzte sollten verpflichtet werden, die Daten zu speichern, wenn der Patient nicht ausdrücklich widerspricht. Und: Alle Ärzte eines Patienten sollten dessen Daten sehen können, wenn dieser nicht aktiv ‘Nein’ dazu sagt.” Gesundheitsminister Karl Lauterbach müsse aber “endlich die konkreten Regeln dafür vorlegen”.
GKV für Pflicht zur umfänglichen Datenspeicherung
Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) würden Röntgenbilder auf CD, Papierakten und Faxe überflüssig und sämtliches medizinisches Personal könnte sich mit der digitalen Akte mit wenigen Klicks ein Bild vom Gesundheitszustand ihrer Patienten machen oder eine Krankengeschichte lückenlos einsehen.
ePA Anfang 2021 als freiwilliges Angebot gestartet
Die ePA wurde als freiwilliges Angebot für die gesetzlich Versicherten am 1. Januar 2021 in einer Testphase gestartet. Aktuell nutzen nur rund 570.000 von etwa 74 Millionen gesetzlich Versicherten die elektronische Patientenakte. “Im Moment sind viele Arztpraxen überhaupt nicht in der Lage, die elektronische Patientenakte zu nutzen. Die Bereitschaft ist weder bei Ärzten, noch bei Patienten groß.”