Zum Holocaust-Gedenktag 2023. KulturInitiative Wermelskirchen • Marie-Louise Lichtenberg • Bergischer Geschichtsverein Abteilung Wermelskirchen
Freitag, 27. Januar 2023 • 19 Uhr • Haus Eifgen • Eifgen 1, 42929 Wermelskirchen
Programm
- Ausstellung „Die Geschichte ist kaum zu ertragen“
- Filmdokumentation Studienfahrt 2008 in die Gedenkstätte Auschwitz
- Podiumsdiskussion mit ehemaligen Schüler:innen, die dabei waren
Kazimierz Smolen (1920–2012) kämpfte im polnischen Widerstand nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939; er war einer der ersten Häftlinge – und insgesamt fünf Jahre – im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Von 1955 bis 1990 war er Direktor der Gedenkstätte, wo er bis 1998 auch lebte.
Auf die Frage einer Wermelskirchener Schülerin, weshalb er sein Schicksal und Leben immer wieder vor Jugendlichen erzählt, sagte er anlässlich der Exkursion hiesiger Schüler:innen der damaligen Hauptschule Wermelskirchen mit Marie-Louise Lichtenberg nach Auschwitz:
„Ich tue es, damit es nie in Vergessenheit gerät. Eine Tante wurde im KZ Ravensbrück ermordet – ein Onkel im KZ Dachau. Ihr seid Missionare, Ihr wisst jetzt, wie es war. Gebt dies weiter! Damit sich dieses grauenhafte Geschehen nie wiederholt!“
Das hat auch Marie-Louise Lichtenberg als Auftrag für sich als Persönlichkeit sowie als Pädagogin verstanden – er treibt sie bis heute um. Der 27. Januar ist seit 2005 (weltweit) Holocaust-Gedenktag. An diesem Tag wird in Deutschland seit 1996 der zahllosen Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der Tag erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee (1945).
Aus diesem Anlass präsentieren die pensionierte Pädagogin – Vorstandsmitglied im bundesweiten Arbeitskreis für Jugendliteratur – Marie-Louise Lichtenberg, die Kulturinitiative Wermelskirchen sowie die Abteilung Wermelskirchen des Bergischen Geschichtsvereins die vor 15 Jahren in der damals noch existenten Hauptschule und im Rathaus gezeigte Ausstellung „Die Geschichte ist kaum zu ertragen“ mit der gleichnamigen Dokumentation. (2008 besuchten 37 Schüler:innen der vormaligen Hauptschule mit Lichtenberg und zwei weiteren Lehrkräften die polnische Gedenkstätte.)
Diese Studienfahrt verarbeiteten die Jugendlichen in zahlreichen Texten, gemalten Bildern und Fotografien – diese Elemente bilden die Ausstellung. In einem Dokumentations-Film (60 Min.) präsentieren die damaligen Jugendlichen ihre Ergebnisse ihrer Exkursion.
Im dritten Teil der Veranstaltung sprechen einige Ehemalige in einer Podiumsdiskussion über diesen Besuch der Gedenkstätte vor 15 Jahren. Sie gehen unter anderem der Frage nach, ob die Vergangenheit wirklich vergangen ist, und was dieser Besuch für sie bedeutet hat und bedeutet – 2008 und 2023.
Die Ausstellung und der Film werden auch noch am folgenden Wochenende, 28./29. Januar, zu sehen sein: Am Samstag, 28., und Sonntag, 29. Januar (jeweils 14–18 Uhr). Der Eintritt ist frei. Es besteht die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Marie-Louise Lichtenberg.
Weil die Kapazität des Saales von Haus Eifgen auf 100 Menschen begrenzt ist – es gelten die aktuellen Richtlinien und mögliche Einschränkungen wegen Corona –, wollen sich Interessierte bitte unbedingt anmelden unter www.remscheid-live.de oder bei der Abteil. Wermelskirchen des Bergischen Geschichtsvereins, Margret Wischow (Tel. 02196 / 5096).
Hier einige bereits ältere Beiträge zur denkwürdigen Aktivität der Wermelskirchener Hauptschülerinnen und Hauptschüler: